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Mittwoch, 19. Juli 2023

Ein Tor in die Finsternis

Gespenster Krimi Band 101

Ein Tor in die Finsternis

von Michael Schauer

Germanien, 9. n. Chr.  Der Wald hatte tausendfach den Tod gesehen. Der metallische Geruch von Blut lag in der Luft, überall waren die Schreie der Verletzten und der Sterbenden zu hören.

Der Regen prasselte auf den von Leichen übersäten Weg nieder, und es hatte den Anschein, als würde es Tage dauern, bis all das Blut von den knorrigen Wurzeln und den Rüstungen der Unglücklichen weggewaschen wäre.

Die Sieger streiften umher und plünderten die Toten aus. Es waren kräftige Männer mit dichten Bärten, manche noch Knaben, viele mit nicht mehr als einem Jagdspeer oder einem Beil bewaffnet.

Irgendwann breitete sich Stille aus. Wer zum Sterben bestimmt gewesen war, war gestorben, und das Plündern war vorüber.

Als der Abend kam, durchbrach ein Grollen die Stille. Schleimige Wesen gruben sich aus einem Erdwall. 

Sie stießen klagende Laute aus, ihre Bewegungen waren langsam und unbeholfen, und sie verströmten einen Geruch wie die Pest selbst. Die Totenfresser waren gekommen, um ein Festmahl abzuhalten...

  • Erschienen am 23. August 2022
  • Castor Pollux Band 5

Mit dem „GESPENSTER KRIMI“-Roman „EIN TOR IN DIE FINSTERNIS“, dem fünften „CASTOR POLLUX“-Abenteuer, kann sich der Autor  MICHAEL SCHAUER gegenüber dem Vorgängerband „MEDUSAS SOHN“ glücklicherweise wieder positiv steigern. Darin verschlägt es Castor Pollux zusammen mit Kimon im Jahr 64 n. Chr. nach Germanien.

Denn nachdem ihm  im Traum ein unbekannter junger Mann mit blonden Haaren und einem Kinnbart erschienen ist, der ihn aufgetragen hat, nach Vetera zu reisen, um dort nach einem Legionär namens Pulpigus zu suchen, hat sich Castor Pollux zusammen mit Kimon nach Germanien aufgemacht.

Da er sich im Besitz eines Ringes von Kaiser Nero befindet, der ihn als Sondergesandter des Kaisers ausweist, ist es für Castor Pollux kein Problem, vom Lagerkommandant von Vetera die nötigen Informationen über Pulpigus zu erhalten.

Der Legionär Pulpigus hat vor 55 Jahren als Legionär unter Statthalter Varus gedient und geriet nach der Schlacht im Teutoburger Wald in die Hände der Germanen und wurde von ihnen versklavt.

Jahre später wollten die Germanen Pulpigus freilassen, doch er hatte sich in eine Germanin verliebt und blieb im Dorf.  

Als Castor Pollux zusammen mit Kimon das germanische Dorf erreichen, kommen sie allerdings zu spät, denn der ehemalige Legionär Pulpigus wird von Totenfressern, Wesen der Finsteren, angegriffen und stirbt an seinen Verletzungen.

Doch im Dorf bekommen sie es nicht nur mit den Totenfressern, sondern auch mit ihrem Herrn und Meister Noros zu tun, der ein Anhänger der finsteren Göttin Morrigan ist.

Die benötigt ein Opfer, um den Schlüssel zu einem Tor zu aktivieren, mit dessen Hilfe die Finsteren in die Welt der Menschen gelangen können, was Castor Pollux und Kimon unter allen Umständen verhindern müssen.

Sieht man mal davon ab, dass das Titelbild des Romans wieder grottenschlecht ist und man sich schon fragt, wieso sich ein Lagerkommandant, der über tausende von Legionären etc. befiehlt, sich an einen Legionär erinnert, der vor 55 Jahren in germanische Gefangenschaft kam, bietet der Roman „EIN TOR IN DIE FINSTERNIS“ von MICHAEL SCHAUER eine unterhaltsame Handlung, in der es Castor Pollux erneut mit Anhängern und Wesen der Finsteren zu tun  bekommt, die er ausschalten muss.

© by Ingo Löchel

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