Geisterjäger John Sinclair and 29
Die Rückkehr des Rächers
von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Die Grabräuber Cher und Saffi stoßen in der Wüste auf lebende Mumien, die zur Leibwache des Magier‐Königs Samenis gehören.
Oberinspektor John Sinclair wird zu seinem Chef zitiert, der Besuch von einem gewissen Achmed Gamal, der Oberst des ägyptischen Geheimdienstes ist. Der erzählt dem Geisterjäger von dem Oberpriester Samenis, der als Pharao den Hauptgott Re abschaffte, um einen Dämon, den Schwarzen Tod zu verehren.
Einigen Priestern gelang es jedoch, Samenis mit weißer Magie vom Thron zu stürzen und ihn und seine sieben Leibwächter irgendwo in der Wüste zu begraben. Seit kurzer Zeit machen allerdings seine sieben Mumien-Leibwächter die Wüste unsicher.
Der Geisterjäger entscheidet sich danach, nach Ägypten zu reisen, um das Erwachen von Samenis zu verhindern. Da Suko wegen schwerer Grippe im Bett liegt, begleitet Bill Conolly den Oberinspektor ins Land der Pyramiden.
In Kairo angekommen, fahren sie in eine Kairoer Nervenklinik, wo der Grabräuber Cher untergebracht wurde. Dort kommt es zu einer Konfrontation mit einer Mumie, die den Grabräuber im Auftrag von Samenis töten soll.
Dem Oberinspektor gelingt es jedoch, die Mumie mit einer Silberkugel zu vernichten und damit einen der sieben Leibwächter Samenis zu töten. Das Auftauchen der Mumie hat aber Cher ebenfalls nicht überlebt, dessen Herz ausgesetzt hat.
Sinclair erfährt von Oberst Gamal, dass neben Saffi noch weitere Mitglieder der Grabräuberbande getötet wurden. Kopf dieser Bande ist ein gewisser Ibrahim Naida, der auch Besitzer einer der besten Nachtclubs von Kairo ist.
Daraufhin beschließen John Sinclair, Bill und Oberst Gamal dem Gangsterboss am Abend einen Besuch in seinem Nachtclub abzustatten. Vor der Lokalität kommt es jedoch zu einem Zwischenfall mit einer weiteren Mumie, die ebenfalls vernichtet werden kann.
Unterdessen führt Ibrahim Naida mit zwei 'Kunden' ein Geschäftsgespräch, an die er einen Teil des Diebesgutes aus dem Grab Samenis verkaufen will. Doch die Unterredung wird durch das Auftauchen einer weiteren Mumie gestört.
Um Naida und den übrigen zwei Männer die Flucht zu ermöglichen, stellt sich Hassan, der Leibwächter des Gangsterbosses, der Mumie in den Weg. Doch der kann das untote Wesen nicht aufhalten. Bevor die Mumie Naida töten kann, vernichtet sie der Oberinspektor mit seinen Silberkugeln.
Danach wird der Gangsterboss von Oberst Gamal in die Mangel genommen, der schließlich auspackt und Sinclair und Gamal erzählt, wo sie das Grab von Samenis und seinen Leibwächtern entdeckt und ausgeraubt haben…
- Erschienen am 23. Januar 1979
- Titelbilder: Vicente Ballestar
- Ein Roman mit Bill Conolly
Mit „DIE RÜCKKEHR DES RÄCHERS“ präsentiert der Autor HELMUT RELLERGERD einen unterhaltsamen Mumien-Roman, der aber aufgrund der Thematik nicht so viel hergibt, obwohl die sieben Mumien mit Speeren, Lanzen und Schwertern bewaffnet sind, um ihre Opfer zu töten.
Wie aber bei Helmut Rellergerd üblich, wird besonders der Schluss des Romans und der Showdown mit seinem Gegner wieder ziemlich überhastet beendet. Denn die Vernichtung von Samenis wird auf knapp einer halben Seite ziemlich unspektakulär und kurz und schmerzlos abgehandelt.
Es gelingt dem Geisterjäger die Riesenmumie schon mit ein paar wenigen Silberkugeln zu vernichten. Ich persönlich hätte angenommen, dass die Riesenmumie von Samenis weit robuster gewesen wäre, als durch ein paar läppische Silberkugeln getötet zu werden. Aber so kann man sich irren."Ich riß die Einstiegtür auf. Der Luftzug drückte mich in den Sessel zurück. Ich hatte mir eine Pilotenbrille genommen, um die Augen offenhalten zu können. Der Pilot nahm den direkten Kurs. Geradewegs flog er der Bestie entgegen.
Automatisch stellte er den Scheinwerfer so, daß die Lichtlanze in das Gesicht des Pharaos schien. Immer näher kamen wir.
Ich hockte auf dem Boden. Mit der linken Hand hielt ich mich am Haltegriff fest, die rechte hob ich an. Ich hatte meine Beretta nachgeladen. Hart umklammerten die Finger das kühle Metall.Die Mumie hob die Pranken. Sie war bereit, auch diese Maschine zu zerstören.
Zwei, höchstens drei Sekunden blieben uns. Da schoß ich. Riß blitzschnell sechsmal den Stecher durch, zielte auf das große Auge, traf auch, sah, wie es auseinanderfloß, hörte noch das schaurige Brüllen der Bestie, dann riß der Pilot die Maschine hart herum.
Die zuschlagende rechte Pranke wischte dicht an der Tragfläche vorbei, aber sie berührte das Flugzeug nicht.
Der Luftzug riß mich zurück. Ich fiel zwischen die Sitze, stieß mir den Kopf und hörte Jubelschreie. Die machten mich munter. Mit einem Ruck schleuderte ich die Einstiegluke zu, preßte mein Gesicht gegen die Scheibe und beobachtete den Niedergang des Monsters. Meine Kugeln zerstörten das höllische Wesen."
Da der Autor HELMUT RELLERGERD bei der Bundeswehr gewesen ist, sollte er sich doch mit Schusswaffen wenigstens ein bisschen auskennen, so dass er eigentlich wissen müsste, dass, bevor man mit seiner Waffe schießt, mit dieser erst einmal richtig zielen sollte. Doch der Geisterjäger drückt erst einmal sechsmal ab und zielt danach auf seinen Gegner. Klingt nicht sehr logisch.
Noch unrealistischer wird die ganze Situation um die Vernichtung von Samenis präsentiert. Denn der Geisterjäger schießt aus einem offenen und fliegenden Flugzeug. Nicht nur das aufgrund des Gegenwindes, selbst mit Schutzbrille, und bei einem so wackeligen Flug ein genaues Zielen überhaupt nicht möglich ist, so ist dadurch auch nicht nur die Treffsicherheit der Kugeln ziemlich eingeschränkt, sondern der der Geisterjäger hat auch nur eine Hand frei, um zu schießen.
Denn mit der anderen muss er sich am Haltegriff des Flugzeuges festhalten, um nicht aus der Maschine heraus zu fallen. Und oh Wunder, alle sechs Kugeln treffen das Ziel, das Auge der Riesenmumie, und vernichten Samenis. Unrealistischer geht es nun wirklich nicht.
© by Ingo Löchel
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