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Sonntag, 11. Juni 2023

Insel der Seelenlosen

 Geisterjäger John Snclair Band 28

Insel der Seelenlosen

von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)

Der Journalist Jerry Panther, ein Freund von Bill Conolly,  bittet den Oberinspektor John Sinclair nach seiner Freundin Jill Grabowski zu suchen, die vor vier Tagen nach einem Termin mit Paul Lindsay, dem Besitzer des Nachtclubs "Hazelnut", verschwunden ist.

Sinclair, der schon des Öfteren im Nachtclub war und den Barkeeper Jimmy und den Klavierspieler Charly Shaeffer kennt, spendiert Shaeffer einen Scotch, um ihn ein bisschen zum Reden zu bringen. Doch Charly will über Jill nichts erzählen, obwohl der Geisterjäger merkt, dass der Mann mehr weiß, als er sagen will.  Doch bevor er den Klavierspieler weiter ausquetschen kann, taucht der Besitzer Paul  Lindsay auf und 'wirft' Sinclair aus dem Lokal.

Zurück in seinem Büro im Yard, ruft der Geisterjäger kurz seinen Freund Bill Conolly an. Zudem ist sein Chef, Sir Powell, ganz und gar nicht darüber erfreut, dass sich der Oberinspektor um einen Vermisstenfall kümmert. Doch das hält den Geisterjäger nicht auf, weiter in der Angelegenheit zu ermitteln.

Am Abend geht er mit Jane Collins essen, wird aber im Restaurant ans Telefon gerufen, wo ihn ein Unbekannter am anderen Ende der Leitung mitteilt, dass er eine Leiche neben dem Kran hinter der Earl’s Court Exhibition auf einer Baustelle entdeckt habe, deren Herz brenne. Als er zum Tisch zurückkehrt ist Jane Collins verschwunden. Der Kellner teilt dem Geisterjäger mit, dass die Privatdetektivin mit einem fremden Mann weggegangen sei.

Als er sich zum Leichenfundort begibt, wird die Leiche plötzlich wieder quicklebendig, mutiert zu einem Monster und greift den Geisterjäger an. Nach einem kurzen Kampf, in dem er seinen Gegner mit einer Eisenstange sowie diversen weißmagischen Bannsprüchen attackiert, flieht das dämonische Monster.

Der Oberinspektor verfolgt seinen Gegner bis zu einem Jahrmarkt. Doch der Dämon kann entkommen, da Sinclair durch den Schrei einer Frau ablenkt wird. Er stößt  auf Maeve Eston, die mit dem Monster konfrontiert wurde.

John Sinclair,  der nach dem Kampf mit dem Dämon Jane Collins nicht erreichen kann, unterrichtet Suko über die Geschehnisse. Und der Chinese weiß, wo sich die Privatdetektivin befindet. In Aberystwyth. Das hat ihn Jane Collins wenigstens kurz am Telefon mitteilen können.

Bei dem Namen Aberystwyth fällt dem Geisterjäger ein, dass dahin auch Maeve Eston gefahren ist.  Doch wie kommt Jane Collins ins dreihundert Kilometer entfernte Aberystwyth?

  • Erschienen am 16. Januar 1979
  • Titelbilder: Vicente Ballestar
  • Besonderheiten:  Ein Roman mit Jane Collins

Der  Anfang von „INSEL DER SEELENLOSEN“  ist recht vielversprechend  und macht Lust auf mehr, doch schon nach wenigen Seiten verwandelt der Autor FRIEDRICH TENKRAT sein Werk mal wieder in einen Murks & Co.-Roman und kehrt zu seinem alten Schema zurück, wie man es bereits aus seinen früheren „JOHN SINCLAIR“-Romanen kennt.  

Und so hantiert der Geisterjäger John Sinclair mal wieder mit diversen Bannsprüchen herum, um seine Gegner auszuschalten, ohne sich daran zu erinnern, dass er doch sein silbernes Kreuz um den Hals trägt

"Mit soviel Gegenwehr hatte er offenbar nicht gerechnet. Ich. rief einen Bannspruch und zeichnete. vor seinen widerlichen Augen ein Symbol der Kabbala in die Luft. Das schwächte ihn."

Doch mitten im Kampf gegen einen Dämon, den er mit seinen weißmagischen Bannsprächen weiterhin ärgert, fällt dem Geisterjäger dann doch plötzlich wieder ein, dass er sein silbernes Kreuz um den Hals trägt. Na so ein Geistesblitz!

"Mein silbernes Kreuz fiel mir ein. Ich trage es um den Hals. Blitzschnell öffnete ich mein Hemd."

Zudem scheint mal wieder Gott und die Welt zu wissen, dass John Sinclair ein Geisterjäger ist. Auch nicht sehr glaubwürdig.

"Maeve Easton sah mich mit riesigen Augen an. »Oberinspektor John Sinclair, der Geisterjäger!« faßte sie schnell hervorsprudelnd zusammen."

Zudem ist auch Sukos Kampf mit dem dämonischen Lindsay sehr  unglaubwürdig beschrieben und an den Haaren herbeigezogen. Denn was macht ein silberner Brieföffner in dem Büro eines Dämons?

"Da fiel sein Blick auf den silbernen Brieföffner, der in Lindsays Schreibtasse lag. Ehe der Dämon erneut angreifen konnte, packte Suko die silberne Waffe. Lindsay erstarrte für einen Augenblick zur Salzsäule."

Außerdem tauchen im Roman ständig irgendwelche Lückenfüller-Dämonen auf, die mit der Handlung überhaupt nichts zu tun haben und nur dazu dienen, die sehr dünne und langatmige Geschichte, die uns Friedrich Tenkrat da mal wieder auftischt, unnötig in die Länge zu ziehen.

Zudem verwundert es einen schon sehr, dass der Geisterjäger nicht merkt, dass mit Maeve Eston etwas nicht stimmt. Gerade weil sie sich so gekünstelt verhält. Denn so dämlich kann Sinclair gar nicht sein, dass er nicht merkt, dass Maeve ihm ständig irgendwelche Märchen auftischt. Aber vermutlich ist dem Oberinspektor beim Anblick der jungen Frau das Gehirn in die Hose gerutscht.

Ein weiteres Manko des sehr langweiligen und langatmigen Romans,  ist auch der Titel. Denn eine Insel kommt fast im gesamten Roman überhaut nicht vor. Erst auf den letzten Seiten und zum Ende von „DIE INSEL DER SEELENLOSEN“ werden die Leser dann mit einer ominösen Insel konfrontiert, auf der es zum Showdown kommt, das aber auch sehr zu wünschen übrig lässt.

So unter anderem zeichnet der Geisterjäger mit dem Hexenstab von Maeve ein Pentagramm vor sich in die Luft, in das auch prompt der Skelett-Höllenbote reitet. Und auch Mr. Roxano, der Seelenhändler ,ist eine Enttäuschung und lässt sich viel zu einfach und ohne größere Probleme ausschalten.

Doch auch Maeve macht keine gute Figur,  nachdem sie sich in eine hässliche und uralte Hexe verwandelt hat und mit ihrem Hexenstab herumfuchtelt..

© by Ingo Löchel

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