Eine Nonne hat in einem Beichtstuhl den abgetrennten Kopf eines Priesters gefunden.
In Dublin setzt ein Drogenbaron eine Belohnung für die Ergreifung des Mörders aus.
Und als sich Jack daran macht, die Ermittlungen aufzunehmen, taucht plötzlich auch noch der Sohn auf, den er nie hatte…
Jack Taylor ist wohl einer der seltsamsten Detektivfiguren mit denen man in den letzten Jahrzehnten konfrontiert wurde.
Taylor flog aus dem Polizeidienst heraus, weil er seine Gewaltbereitschaft nicht unter Kontrolle halten konnte, ständig gegen den Strom schwamm und nie seinen Mund halten konnte.
Seine Versuche, sich als Privatdetektiv durchzuschlagen, sind aufgrund seiner Alkoholsucht nicht gerade sehr erfolgreich.
Doch Jack Taylor ist wie ein Stehaufmännchen. Man kann ihn zusammenschlagen und ins Krankenhaus befördern, er kehrt immer wieder zurück und beißt sich wie ein Pitbull an seine Fälle fest, bis er sie ‚gelöst‘ hat.
Der zudem nicht gerade sehr sympathische Privatdetektiv, dem seine letzten Fälle bereits mehrere körperliche Handicaps beschert haben, wird auch in „JACK TAYLOR UND DER VERLORENE SOHN“ mit einer deprimierend harten und brutalen Welt konfrontiert, die Jack Taylor nur im Suff- oder Drogenrausch ertragen kann.
So ist das ganze wirre Spektakel um die verkrachte Existenz Jack Taylors bisweilen eine Tour de Force für den Leser, der über diese sehr abgehalfterte Version eines Privatdetektivs nur den Kopf schütteln kann und sich immer wieder fragt, wie dieser Suffkopf trotz der vielen Verletzungen und Blessuren, die er sich in seinen letzten Fällen zugezogen hat, überhaupt noch laufen bzw. gerade stehen kann.
So ist der Roman „JACK TAYLOR UND DER VERLORENE SOHN“ wirklich nur etwas für eingefleischte „JACK TAYLOR“- bzw. „KEN BRUEN“-Fans, auch weil das ganze Szenario des Buches nicht gerade sehr originell daherkommt, das Elend um Jack Taylor nicht jedermanns Sache ist und auch der Schreibstil des Autor bisweilen recht gewöhnungsbedürftig daherkommt.
Jack Taylor und der verlorene Sohn
(Originaltitel: Priest)
von Ken Bruen
Taschenbuch
dtv
© by Ingo Löchel
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