Geisterjäger John Sinclair Band 19
Das Horror-Taxi von New York
von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Nachdem der New Yorker Reporter Tim Morley mit dem Spuk und dem Horror-Taxi in New York konfrontiert wurde, in dessen Verlauf sein Freund Jeff Denver entführt wird, kontaktiert er seinen Freund Bill Conolly.
Während Suko und John in ihrem Hotel einchecken, begibt sich Morley in seine Wohnung, wo er unerwartet Besuch von dem verschwundenen Jeff Denver bekommt, der sich verändert hat. Bevor er jedoch Morley angreifen kann, taucht plötzlich dessen Kollegin Laurie Ball auf.
Bevor diese wieder geht, warnt er die Reporterin, sofort zu verschwinden und John Sinclair im Plaza Hotel Bescheid zu geben, dass er sich in Gefahr befindet. Während Laurie die Flucht ergreift, tötet Denver den Reporter Morley und verfolgt danach die Reporterin.
Unterdessen wird der Geisterjäger während eines Spaziergangs durch New York von zwei Geisterwesen attackiert. Eines dieser Wesen kann er mit der seinen Silberkugeln vernichten. Das andere Wesen flieht. Danach kehrt der Oberinspektor in sein Hotel zurück, wo Laurie Ball auf ihn wartet.
Zusammen begeben sie sich zu Morleys Wohnung, wo sie aber nur noch dessen Leiche vorfinden. Danach entscheiden sie, Jeff Denver aufzusuchen. Nachdem sie dessen Adresse herausgefunden haben, statten sie dem Mann einen Besuch ab und geraten prompt in eine Falle.
Denn Denver und die übrigen Anhänger des Spuks haben bereits auf den Geisterjäger gewartet. Sinclair und Laurie Ball gelingt es, durch das Fenster zu fliehen. Doch der Spuk macht dem Geisterjäger einen Strich durch die Rechnung. Er schneidet den beiden Flüchtenden den Weg ab, so dass dessen Anhänger den Oberinspektor überwältigen können…
- Erschienen am 26. September 1978
- Titelbilder: Vicente Ballestar
- Der Spuk und Laurie Ball geben ihr Debüt
- Ein Roman mit Bill Conolly
Mit „DAS HORRORTAXI VON NEW YORK“ präsentiert der Autor HELMUT RELLERGERD zwar einen actionreichen Roman und auch das Debüt des Spuks ist durchaus akzeptabel, aber leider hat der Roman auch mit einigen größeren Mankos zu kämpfen.
Der Geisterjäger fliegt mit Suko zusammen nach New York. Doch danach taucht der Chinese den ganzen restlichen Roman überhaupt nicht mehr auf. Es wäre doch nur logisch gewesen, dass Sinclair seinen Kampfgefährten benachrichtigt, nachdem Laurie Ball im Hotel auftaucht ist. Stattdessen geht er mit der Frau nicht nur alleine zu Tim Morleys Wohnung, sondern auch zu Denver. Sehr unrealistisch.
Nachdem sich Sinclair in Gewalt des Spuks befindet, wird er von dem Dämon allerdings nicht sofort getötet. Stattdessen prahlt der Spuk mit seinen Fähigkeiten etc. Was soll das Ganze?
Es ist höchst unlogisch, dass ein so mächtiger Dämon, dem weder Silberkugeln noch Sinclairs Kreuz etwas anhaben können, nicht sofort die Chance ergreift und so einen gefährlichen Feind der Hölle tötet. Stattdessen soll Laurie Ball, die unter dem Einfluss des Spuks steht, den Geisterjäger mit dem Horror-Taxi töten. Warum diese Theatralik?
Auch der Kampf zwischen Sinclair und Denver, der ja ein Wesen der Finsternis ist, kommt nicht so ganz logisch rüber. Warum versucht dieser, den Geisterjäger mit dessen eigener Waffe zu töten. Wie er Sinclair bereits vorher demonstriert hat, verfügt er doch über schwarzmagische Kräfte. Stattendessen greift er den Oberinspektor mit der Pistole an. Und auch der nachfolgende Kampf zwischen Sinclair und Denver, ist äußerst unrealistisch beschrieben.
"Ich schnellte zur Seite. Gleichzeitig fegte mein Bein hoch, und mein Karatetritt traf im gleichen Augenblick, als er abdrückte. Der Schuß zerriß die Stille. Die Kugel fauchte an meinem Kopf vorbei und fegte in den Nachthimmel. Zu einem zweiten Schuß ließ ich Denver nicht mehr kommen. Blitzschnell streifte ich mein Kreuz von der Brust und drückte es Denver mitten ins Gesicht."
Wie muss ich mir das vorstellen? In Bruchteilen von Sekunden zieht sich Sinclair das silberne Kreuz über den Kopf und drückt es Denver danach einfach so gegen dessen Gesicht, ohne auf Gegenwehr seitens des schwarzmagischen Wesens zu stoßen? Eher unglaubwürdig.
Ein weiteres Manko ist der Spuk selbst. Hat es ein so mächtiger Dämon wie der Spuk überhaupt nötig mit einem Taxi durch New York zu fahren und dadurch seine 'Anhänger' zu rekrutieren? Hat ein Dämon wie er nicht andere Möglichkeiten, um Tod und Verderben über die Stadt zu bringen? Und wo ist Suko die ganze Zeit? Dreht er Däumchen in seinem Hotelzimmer?
Besonders blödsinnig wirkt der Schluss des Romans. Der Spuk der sich von einem grünen Echsenwesen in seine 'ursprüngliche' Gestalt zurückverwandelt, wird von Sinclair mit einigen Silberkugeln beschossen. Doch die zeigen keine Wirkung. Doch dann komm, oh Wunder, ein Blitz vom Himmel, und trifft, wie soll es auch anders sein, den Spuk.
"Noch ein drittes Mal wollte ich schießen. Da geschah etwas, was ich nur mit Zufall oder höherer Gewalt erklären konnte. Etwas Helles, Blendendes raste aus dem dunklen Himmel auf die Straße nieder. Ein Blitz!
Und er traf. Gellend hörte ich den Spuk schreien, warf mich selbst zu Boden, wartete einige Herzschläge lang ab und rappelte mich dann hoch.
Nur noch das Rauschen des Regens war zu hören. Den Spuk gab es nicht mehr. Er war verschwunden. Der Blitz hatte ihn getroffen. Etwas Dunkles lag auf dem Boden. Die Kleidung des Spuks."
Wer soll so etwas bitte glauben. Befinden wir uns in einer Märchenstunde? Das scheint mir so. Denn nachdem der Spuk verschwunden ist, sind alle verwandelten Menschen, die den dämonischen Virus in sich trugen, wieder geheilt und wieder ganz normal.
© by Ingo Löchel
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