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Freitag, 20. Januar 2023

Der Doppelmord in der Rue Morgue

Auguste Dupin 1

Der Doppelmord in der Rue Morgue

von Edgar Allan Poe

Auguste Dupin und sein Freund (der namenlose Erzähler der Geschichte) lesen mit großem Interesse die Zeitungsberichte über einen rätselhaften Doppelmord in einem Haus in der Rue Morgue in Paris.

Darin wird berichtet, dass die Leiche von Madame L'Espanaye in einem Hof hinter dem Haus gefunden wurde, mit mehreren gebrochenen Knochen und einem so tiefen Schnitt in der Kehle, dass ihr Kopf abfiel, als die Leiche bewegt wurde.

Im Gegensatz zu ihrer Mutter, wurde die Tochter von Madame L'Espanaye erdrosselt und kopfüber in einen Schornstein gestopft aufgefunden.

Die Morde ereigneten sich in einem Zimmer im vierten Stock, das von innen verschlossen war. Auf dem Boden fand man ein blutiges Rasiermesser, mehrere blutige graue Haarbüschel und zwei Beutel mit Goldmünzen.

Mehrere Zeugen berichteten, zum Zeitpunkt des Mordes zwei Stimmen, eine männlich und eine weibliche, gehört zu haben. Die Sprache des Mannes war jedoch undeutlich, und alle Zeugen gaben an, die Sprache, die die männliche Stimme ihrer Meinung nach gesprochen hat, nicht erkannt zu haben.

Kurz nach den Leichenfunden wird der Bankangestellter Adolphe Le Bon, der Madame L'Espanaye am Vortag die Goldmünzen gebracht hat, von der Polizei verhaftet, obwohl es keine Beweise gibt, die ihn mit den beiden Morden in Verbindung bringt.

Dupin erinnert sich an einen Dienst, den Le Bon einst für ihn verrichtet hat, und bietet dem Polizeipräfekten seine Hilfe an.

Da sich keiner der Zeugen auf die Sprache der zweiten Stimme einigen kann, kommt Dupin zu dem Schluss, dass sie gar keine menschliche Stimme gehört haben.

Daraufhin untersuchen Dupin und sein Freund die Wohnung in der Rue Morgue. Danach stellt er die These auf, dass dass der Mörder übermenschliche Kräfte haben müsste, um die Leiche der Tochter durch den Schornstein zu ziehen.

Zudem stellt er eine Methode auf, mit der der Mörder in das Zimmer gelangt sein und beide Frauen getötet haben könnte, indem er geschickt einen Blitzableiter hinaufklettert und zu einer Reihe offener Fensterläden gesprungen ist.

Anhand eines ungewöhnlichen Haarbüschels, das am Tatort gefunden wurde und das beweist, dass die Tochter unmöglich von Menschenhand erdrosselt worden sein kann, kommt Dupin zu dem Schluss, dass ein Orang-Utan die Frauen getötet haben muss…

Die Erzählung „THE MURDERS IN THE RUE MORGUE“ von EDGAR ALLAN POE, die erstmals 1841 in der Zeitschrift „Graham’s Magazine“ erschien, wurde in Deutschland unter dem Titel „DER DOPPELMORD IN DER RUE MORGUE“ veröffentlicht.

Die erste „AUGUSTE DUPIN“-Geschichte gilt als Prototyp des im 19. Jahrhundert entstehenden Genres der Detektivgeschichte und als eine der ersten Geschichten, die sich der Technik des „verschlossenen Raumes“ bedient.

Mit „DER DOPPELMORD IN DER RUE MORGUE“ präsentiert EDGAR ALLAN POE eine unterhaltsame Kriminalerzählung, in dem es AUGUSTE DUPIN auf interessante Weise gelingt, sich in den Verstand des Täters hineinzuversetzen und bei seinen Ermittlungen auf eine analytisch-deduktive Weise vorzugehen, die später auch ARTHUR CONAN DOYLE in seinen „SHERLOCK HOLMES“-Erzählungen verwendete.

Der Doppelmord in der Rue Morgue
(Originaltitel: The Murders in the Rue Morgue)
von Edgar Allan Poe
Gelesen von Michael Hansonis
Karl Müller

© by Ingo Löchel

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