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Sonntag, 30. Oktober 2022

Der Voodoo-Mörder

Gespenster-Krimi Band 148

Der Voodoo-Mörder (John Sinclair 34)

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Der Polizeiarzt Dr. Hollister kontaktiert Superintendent Powell nachdem fünf junge Frauen zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahren an Herzversagen gestorben sind. Wie der Arzt herausgefunden hat, waren es alles Studentinnen, die gerne per Anhalter gefahren sind.

Wie Powell feststellen muss, sind diese Todesfälle nicht nur gehäuft in England aufgetreten, sondern auch in den Niederlanden und in Frankreich starben vier junge Frauen unter ähnlichen Umständen.

Powell setzt daraufhin Oberinspektor John Sinclair auf den Fall an, der davon wenig begeistert ist. Während seiner Recherchen stößt er auf den Namen Victor Jory, den Stellvertreter des Universitätsbibliothekars, der einige Jahre auf Haiti gelebt hat,  den die toten Studentinnen anscheinend alle gekannt haben.

Nachdem John Sinclair Jory verhört hat, schickt dieser dem Oberinspektor zwei Killer Killer auf den Hals, die versuchen den  Geisterjäger in seiner Wohnung umzubringen. Doch John Sinclair gelingt es, die beiden auszuschalten.

Als in Nürnberg Marion Baumann ebenfalls an Herzversagen stirbt, wird der BKA-Kommissar Will Mallmann nach London geschickt, der mit John Sinclair zusammenarbeiten soll.

Nachdem mit Jane Archer und Nelly Parker die ersten beiden Opfer von Victor Jory als Zombies zurückkehren, überschlagen sich die Ereignisse...

  • Erschienen am 13. Juli 1976
  • Titelbild: Vicente Ballestar
  • Kommissar Will Mallmann gibt sein Debüt

Ehrlich gesagt hat mich der schwerfällig geschriebene Sinclair-Roman "DER VOODOO-MÖRDER" von HELMUT RELLERGERD nicht vom Hocker gehauen, was vor allem auch daran lag, dass der ganze nichtssagende Fall nicht nur sehr konstruiert, sondern auch noch sehr unlogisch und unrealistisch erscheint.

Dass vier junge Frauen an Herzversagen sterben, mag zwar statistisch ungewöhnlich sein, aber dies würde keinen Arzt der Welt als ungewöhnlich betrachten, noch würde irgendeine Polizeibehörde der Welt  in diesen 'natürlichen' Todesfällen ermitteln.  

Hinzu kommt, dass die Handlung von "DER VOODOO-MÖRDER"  auch noch ellenlang braucht, bis sie endlich in die Gänge kommt. Erst ab der zweiten Hälfte kommt der Roman dann endlich langsam in Fahrt.

Mit dem Debüt von Kommissar WILL MALLMANN kommt ab dem letzten Drittel des Romans zwar etwas Abwechslung in die Handlung, doch auch danach wirkt die Geschichte weiterhin sehr schwerfällig, die auch noch mit diversen Ungereimtheiten zu kämpfen hat.

Sehr unrealistisch erscheint unter anderem auch die Szene mit den beiden Killern, die beauftragt worden sind, John Sinclair zu töten, die den Mordversuch an den Oberinspektor unterbrechen, nur weil in dessen Wohnung das Telefon klingelt, und sich danach auch noch wie die Anfänger von dem Geisterjäger überrumpeln lassen.

Zudem muss man sich schon die Frage stellen, warum John Sinclair die beiden Zombies Jane Archer und Nelly Parker nicht einfach mit seinen Silberkugeln vernichtet. Stattdessen geht er - aus welchen Gründen auch immer - lieber den umständlicheren Weg und vernichtet stattdessen erst die Voodoo-Puppen Victor Jorys, wodurch dann auch die beiden Zombies ihr Leben aushauchen.

Auch wirken die beiden Zombies viel zu intelligent, um vom Leser ernst genommen zu werden, die Victor Jory dann auch noch Befehle erteilen. Warum es die beiden Zombies Jane Archer und Nelly Parker dann auch noch gezielt auf den Innenminister abgesehen haben, bleibt wohl auch eines der vielen Rätsel des Sinclair-Romans.

Der Autor Helmut Rellergerd scheint wohl zudem ein Faible für Filme zu haben. Denn "Victor Jory" ist der Name eines Schauspielers, der Ende der 1930er Jahre durch seine Rolle als "The Shadow" bekannt wurde.

© by Ingo Löchel

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