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Dienstag, 11. Oktober 2022

Fantasy-Rezension: Die Rückkehr der Zwerge

Die Rückkehr der Zwerge

von Markus Heitz

Hunderte Zyklen vergingen im Geborgenen Land. Der Zwerg Goïmron arbeitet als Gemmenschnitzer in der Stadt Malleniaswacht.

Ihn faszinieren vor allem die alten Zeiten, die großen Zeiten der fünf Zwerge-Stämme, und so sucht er auf den Märkten immer wieder nach Aufzeichnungen und Artefakten, die ihm Hinweise auf die stolze Geschichte geben.

Dabei gerät Goïmron überraschend an ein Buch, das handschriftlich und auf Zwergisch verfasst wurde. Aufgrund der Fülle von Details gibt es keinerlei Zweifel.

Das Buch muss vom heldenhaften Tungdil Goldhand selbst stammen – doch der gilt seit Hunderten von Zyklen nach einem verheerenden Beben im Grauen Gebirge als verschollen. Aber der letzte Eintrag ist nicht lange her – wie kann das sein?

Als Goïmron sich nichtsahnend auf die Suche nach dem legendären Zwerg macht, geraten er und seine Gefährtentruppe schon bald mitten hinein in uralte Intrigen und brutale Machtkämpfe von skrupellosen Menschen, geheimnisvollen Albae – und Drachen!

Nach „DER TRIUMPH DER ZWERGE“ (2015) erschien 2021 nach einer längeren Pause mit „DIE RÜCKKEHR DER ZWERGE“ der sechste Band der „ZWERGEN“-Saga von MARKUS HEITZ.

Vermutlich aufgrund des Umfangs der Handlung erschien der Roman im September 2021 und im November 2021 als Zweiteiler im Knaur Verlag.

Als Fan der „ZWERGEN“-Saga freut man sich natürlich darüber, dass die Fantasy-Saga von MARKUS HEITZ fortgesetzt wird, zumal es ein Wiedersehen mit Tungdil Goldhand gibt, der trotz der vielen Zyklen, die vergangen sind, überraschenderweise immer noch am Leben ist. Eine Erklärung, wie es Tungdil geschafft hat, die lange Zeit zu überleben, bleibt Markus Heitz allerdings dem Leser schuldig. 

Zwar kann der Fantasy-Zweiteiler durch den flüssigen Schreibstil des Autors und durch einige sympathische Protagonisten und Figuren punkten, doch dem gegenüber stehen nicht nur diverse Spannungstiefs und langatmige Stellen, die beim Lesen überwunden werden müssen, sondern auch viel zu viele Handlungsstränge, die die Haupthandlung unterbrechen, was sehr störend wirkt.

Dies wirkt sich im ersten Teil von „DIE RÜCKKEHR DER ZWERGE“ noch nicht sonderlich negativ aus, jedoch spätestens im zweiten Teil des sechsten Bandes der „ZWERGEN“-Saga, der die Qualität des ersten Teils nicht fortführen kann, weil sich die Handlung darin vom Autor künstlich in die Länge gezogen wurde und sich wie ein Kaugummi zieht.

Hinzu kommt, dass man nicht nur die Vorgängerbände der Fantasy-Saga gelesen haben muss, sondern auch deren Handlung im Hinterkopf parat haben muss. 

Denn in „DIE RÜCKKEHR DER ZWERGE“ nimmt der Autor Markus Heitz zu viel Bezug auf die vorangegangen Romane der Saga, so dass viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Was zur Folge hat, dass Neuleser keine Chance haben, in die Fanasy-Saga mit Band sechs einzusteigen.

Die Rückkehr der Zwerge, Teil 1
von Markus Heitz
Paperback, 15,00 Euro
Erschienen am 1. September 2021
Knaur Verlag

Die Rückkehr der Zwerge, Teil 2

von Markus Heitz
Paperback, 15,00 Euro
Erschienen am 2. November 2021
Knaur Verlag

 © by Ingo Löchel

1 Kommentar:

Matthias Glombik hat gesagt…

Das mit dem "Kaugummi" ist nachvollziehbar. Manchmal denke ich, dass die Autoren nach Seiten bezahlt werden. Und den Zwergen-Text in 2 Teilen zu je 15 EURO zu verkaufen, bringt dem Verlag schon ordentlch Geld. Das funktioniert natürlich nur bei Top-Autoren, wie MH sicherlich einer ist.
Das gleiche konnte man bei Wolfgang Hohlbein beobachten: Die Bücher wurden immer dicker und der "Kaugummi" immer zäher!