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Freitag, 2. September 2022

Fluch aus Nykerien

Mythor Band 129

Fluch aus Nykerien

von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)

Nach dem Abenteuer in Tata, reisen Mythor & Co. mal wieder ziellos durch die Schattenzone. Alles liegt in tödlicher Starre. Neben Caeryll und der übrigen Besatzung auch Tertish, Robbin sowie Nadomir die durch die Essenz des Totenwächters erstarrt sind.

Diese Starre scheint auch das Lebensrad befallen zu haben, das still steht. Aber auch der neue Trieb vom Stumpf des Lebensbaums scheint allmählich zu verdorren. Insgesamt sind mit Mythor und Gerrek nur  noch fünfzehn Personen handlungsfähig, die nach und nach mit Eimern die vergiften Zisternen leeren und danach das vergiftete Wasser über Bord schütten.

Auf ihrer ziellosen Reise treffen sie auf Angehörige des Volkes der Plypen. Mythor gelingt es nach längeren Verhandlungen, dass die Plypen Carlumen mit Frischwasser versorgen. Im Gegenzug bekommen sie ein Fässchen Salz, eine begehrte Ware in der Schattenzone. 

Durch das Frischwasser kommt der Organismus von Carlumen langsam wieder zu Kräften. Und auch das Lebensrad und das Steuerpendel bewegen sich wieder. Um die Zeit zu nutzen, beginnt Sadagar, Necron und Aeda über Nykerien zu erzählen.

Während Sadagar und Necron um die Gunst von Aeda ‚buhlen‘ braut sich über Nykerien ein dunkle Wolke zusammen. Aeda lebt zwar seit einiger Zeit mit Sadagar zusammen, hat aber ein Auge auf Necron geworfen, der aber nichts von ihr Wissen will. Aus diesem Grund begibt sie sich zur ‚Hexe‘ Ampitric, die mit den Dämonen im Bunde steht, im speziellen mit dem Dämon Catrox.

Um Necrons Interesse und Sadagars Eifersucht zu wecken, schließt Aeda mit Ampitric eine Art ‚Pakt‘, die bereit ist, für die junge Frau einen Liebestrunk brauen. Um den Liebestrank herzustellen braucht sie allerdings folgende ‚Zutaten‘: die Augen eines Raubvogels, Erde, in der ein Liebender bestattet worden ist, die Haare des Mannes, dessen Gunst Aeda erregen will, dazu Schmetterlingsflügel, die ungeöffnete Knospe einer zur Nachtstunde gepflückten Rose, ein angebrütetes Ei der Elster sowie einige Tropfen von Aedas Blut. Um mit der ‚Hilfe‘ des Dämons Catrox die Liebe Necrons zu wecken, willigt Aeda schließlich ein.

Während die Nykerier mit ihrer Geschichte kurz stoppen, stoßen die Carlumer mit ihrer fliegenden Stadt  auf eine Pfaderburg und treffen dort auf den Pfader Corbolo. Für seine Hilfe fordert der unverschämte Pfader jedoch alle Bausteine des DRAGOMAE, den Sproß vom Baum des Lebens sowie Robbin.

Doch Mythor übertölpelt Corbolo, so dass der Sohn des Kometen schließlich erfährt, wie er nach Nyrkerien gelangen kann. Doch als Sadagar, Necron und Aeda endlich ihre Heimat mit der fliegenden Stadt erreichen, erkennen sie Nyrkerien nicht wieder. Das ganze Land ist verrottet, verwahrlost und zerstört. Nichts regt sich mehr, denn alle Einwohner Nyrkeriens sind versteinert.

Daraufhin erzählen die Nykerier den Rest ihrer Geschichte. Aeda, die nun Anhängerin von Catrox geworden ist, soll zusammen mit Sadagar und Necron für König Volcar einen Auftrag ausführen. Als Belohnung fordern Sadagar und Necron, dass der König von Nykerien entscheidet, wen von ihnen beiden Aeda heiraten soll.

Die Aufgabe des Königs ist es, dass Sadagar, Necron sowie Aeda den Lichtschrein stehlen, einen unterarmlangen Kasten aus Marmor, schwarz mit goldfarbener Äderung.

Von dem Lichtschrein heißt es, dass eines  fernen Tages, in Stunden allerhöchster Not für die Lichtwelt, ein Berufener diesen Lichtschrein öffnen und damit die Lichtwelt retten werde – vor wem oder was auch immer. Doch die Aufgabe des Königs hat einen Haken. Jenen, die den Lichtschrein stehlen, trifft der Zorn der Lichtgötter. Sadagar will erst von diesem unheiligen Frevel absehen, doch der Wunsch Aeda zu besitzen, ist stärker. So willigt er schließlich doch ein.

Nach dem Diebstahl bringen sie den Lichtschrein zu Volcar, doch es gelingt ihnen nicht ihn zu öffnen. Da ruft Aeda Catrox zur Hilfe, was zur Folge hat, dass der Schrein zu Staub zerfällt. Damit ist das Maß voll und der Lichtgott Tamithon verflucht ganz Nyrkerien, woraufhin die Bewohner in Stein verwandelt werden.

Aeda bittet den Lichtgott um Gnade. Dabei verflucht sie Catrox. Ihre Bitte wird ihr gewährt. Mit Hilfe von  Necron und Sadagar, Soton und Gomorh sowie Ampitric und Gaphyr, die ebenfalls von der Versteinerung verschont werden, ist es ihre Aufgabe den Dämon töten. Sollten sie diese Aufgabe zur Zufriedenheit erledigt haben, wird Nykerien und deren Bewohner vom Fluch befreit werden.

Nachdem sie ihre Geschichte beendet haben, wollen Sadagar, Necron und Aeda im Tempel des Tamithon herausfinden, warum der Fluch von den Lichtgöttern nicht aufgehoben wurde. Der Sohn des Kometen entscheidet sich dafür, Cryton, den Götterboten, der aus seiner Starre erwacht ist, zum Tempel zu schicken. Nach dessen Rückkehr verkündet Cryton, dass die Lichtgötter nicht bereit seien, den Fluch aufzuheben.

Weder Cryton, noch Mythor und die Nykerier sind über diese Entscheidung der Lichtgötter sehr erfreut. Necron entscheidet sich danach zusammen mit Aeda sowie mit  Odam und seinen Kriegern, die immer noch erstarrt sind, Carlumen zu verlassen, um seine Aufgabe als Alptraumritter weiter zu verfolgen. Sadagar dagegen entscheidet sich, bei Mythor zu bleiben…

  • Erschienen am  19. Juli 1983
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  • Innenillustrationen: Peter Eilhardt
  • Detailkarte 87
  • Mythors Welt: Nykerien

Zwar ist der Roman „FLUCH ÜBER NYKERIEN“ von PETER TERRID ganz nett zu lesen, da darin zum ersten Mal die Lichtgötter, hier insbesondere in Gestalt des Lichtgottes Tamithon, der die Bewohner Nyrkeriens verflucht, in Erscheinung tritt.

Die Entscheidung der Lichtgötter Nykerien und ihre Bewohner am Schluss des Romans nicht vom Fluch zu befreien, habe ich persönlich mit äußerster Verwunderung gelesen. Denn normalerweisen geht man bei  Göttern davon aus, dass es sich dabei um höhere Wesenheiten handelt,  die weit entfernt vom kleingeistigen, betrügerischen etc. Verhalten der Menschen sind. Doch in den Serie „MYTHOR“ scheint dies nicht der Fall zu sein.

Zudem stellt sich die Frage, wenn nur ein einziger Lichtgott in der Lage ist so einen Fluch über ein Land wie Nykerien und deren Bewohner auszusprechen, warum die Lichtgötter dann nicht in der Lage sind, aktiver in den Kampf gegen die Mächte der Finsternis einzugreifen und unter anderem Mythor, Luxon und Nottr intensiver in ihrem Kampf zu unterstützen.

Nur schmollend über das Verhalten der Menschen irgendwo in entfernten Regionen zu sitzen und auf die Ankunft des Lichtboten zu warten, der das Problem schon irgendwie löst, kann wohl kaum eine Lösung sein, um die Mächte der Finsternis zu bekämpfen oder diesen Einhalt zu gebieten.

Ein eher seltsames Verhalten von so genannten Lichtgöttern, die zwar in der Lage sind ‚Frevler‘ zu bestrafen, aber keine Hand rühren, um die Lichtwelt vor den Mächten der Finsternis zu helfen und die Kämpfer der Lichtwelt zu unterstützen. Was irgendwie keinen Sinn macht sowie völlig unrealistisch und unglaubwürdig erscheint.  

© by Ingo Löchel

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