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Sonntag, 6. März 2022

Western-Rezension: Hondo

Hondo

von Louis L‘Amour

Nachdem Hondo Lane durch einen Angriff der Apachen sein Pferd verloren hat, muss er am nächsten Morgen zusammen mit dem Hund Sam, der nie von seiner Seite weicht, zu Fuß weiter gehen.

Auf seinem Marsch stößt Hondo auf eine kleine Ranch, auf der Angie Lowe mit ihrem Sohn Johnny lebt. Schnell merkt er, dass Angies Ehemann Ed Lowe schon vor längerer Zeit die Ranch verlassen hat, da unter anderem die Farm schon seit Monaten nicht mehr instandgesetzt wurde und unter anderem auch die beiden Ackerpferde seit Monaten nicht beschlagen worden sind.

Hondo Lane, der fünf Jahre bei den Apachen gelebt hat und mit Destarte, einer Mescalero verheiratet war, bis sie gestorben ist, ist Scout und Meldereiter der Armee zu General Crook.

Nachdem er sich ein Pferd von Angie Lowe ausgeliehen hat,  und die Ranch am nächsten Tag die Ranch wieder verlassen hat, stößt er auf die Überreste der Company C der United States Kavallerie unter Führung von Leutnant Creyton C. Davis, deren Soldaten bei einem Kampf mit den Apachen alle getötet wurden.

Als Hondo das Hauptquartier der United States Kavallerie erreicht, unterrichtet er Major Sherry von der Vernichtung der Company C durch die Apachen. Im Fort trifft Lane auf einen fremden Mann, der Ärger sucht und sich mit ihm anlegt, der sich als Ed Lowe herausstellt und mit einem Spieler namens Phalinger herumhängt.  

Lane beschließt zu Angie Lowe zurückzukehren. Denn nachdem der Apachen-Häuptling Vittoro mit seinen Kriegern aus dem Reservat ausgebrochen ist, da die Weißen den Friedensvertrag gebrochen haben, und die Company C ausgelöscht hat, ist kein Weißer mehr von ihnen sicher. Zudem haben es die Apachen besondere auf weiße Frauen abgesehen.

Doch Hondo hat die Rechnung ohne Ed Lowe und Phalinger gemacht, die ihm aus dem Fort gefolgt sind, um ihn zu töten…

Im Juli 1952 erschien im Pulp-Magazin "Colliers" die Western-Erzählung "THE GIFT OF COCHISE“ von LOUIS L’AMOUR. Der Schauspieler JOHN WAYNE, der die Geschichte gelesen hatten, sicherte sich daraufhin für 4.000 US-Dolllar die Filmrechte an "THE GIFT OF COCHISE“, und beauftragte danach James Edward Grant ein Drehbuch für einen Film zu schreiben, aus dem schließlich das Drehbuch zum Western "HONDO" (Deutscher Titel: "MAN NENNT MICH HONDO", 1953) wurde, wobei Gibbon den Großteil der Handlung der Erzählung von Louis L'Amour aber komplett änderte.

Der Autor LOUIS L‘AMOUR behielt aber das Recht, aus dem Drehbuch einen Roman zu schreiben, was er auch tat, der 1953 veröffentlicht wurde. Der Roman "HONDO" wurde ein Riesenerfolg, mit dem Louis L'Amour der Durchbruch als Westernautor gelang.

In Deutschland erschien der Roman 1964 unter dem Titel „MAN NENNT MICH HONDO“ in der Taschenbuch-Reihe „HEYNE WESTERN“ des Heyne Verlages.

Eine Neuauflage des Westernromans erschien 1979 unter dem Titel „HONDO“ in der Reihe „GOLDMANN WESTERN“ im Goldmann Verlag.  

Mit „HONDO“ präsentiert der Autor LOUIS L’AMOUR einen zeitlos geschrieben Western-Roman, der insbesondere durch seine stimmige und realistische Handlung sowie durch die bodenständige Figur des Titelhelden punkten kann, mit der man sich sehr gut identifizieren kann.

Vergleicht man den Roman mit dem gleichnamigen Film mit JOHN WAYNE, so hat ganz klar das Buch von LOUIS L’AMOUR die Nase vorn, da es recht objektiv die Situation sowie Kämpfe zwischen den Indianern und den Weißen darstellt.

Der „JOHN WAYN“-Western kränkelt dagegen auf weite Strecken durch seine doch recht indianerfeindliche Haltung und subjektive Darstellung, was ihn nur bedingt sehenswert macht und von dem Roman von Louis L’Amour doch stark unterscheidet.

Man nennt mich Hondo
(Originaltitel: Hondo)
von Louis L‘Amour
Heyne Western 2053
Heyne Verlag, 1964

© by Ingo Löchel

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