Lobo, der Einzelgänger
Band 1: Der Bastard
von John Grey (Dietmar Kuegler)
"Sein Name ist Lobo. Er ist ein Einzelgänger. Ein Mann ohne Freunde. Ein Ausgestoßener. Denn Lobo ist ein Halbblut. Sein Vater war ein Weißer, seine Mutter eine Squaw vom Stamme der Pima-Apachen. Sie wollten in Frieden leben, aber weiße Skalpjäger ermordeten sie. Lobo überlebte: Ein Junge, der über Nacht begreifen musste, dass er die falsche Hautfarbe hatte."
Lobo Gates beobachtet wie fünf Reiter eine Indianerfamilie überfallen, die Männer und Kinder ermorden, die Frauen vergewaltigen, um sie danach ebenfalls zu töten. Danach skalpieren die fünf Männer auch noch die Leichen. Doch Lobo greift nicht ein. Erst als die Mörder verschwunden sind, reitet er zu den Hütten, wo die skalpierten Toten liegen.
Als er die Toten sieht, erinnert er sich auch die Ermordung seiner Familie. Vier unbekannte Männern hatten, als Lobo fünfzehn Jahre alt gewesen war, seinen Vater Henry Gates und seinen Bruder Caine getötet und skalpiert und seine Mutter Tavoneh Gates geschändet, ermordet und ebenfalls skalpiert.
Lobo hatte damals nur überlebt, weil ihn sein Vater aufgefordert hatte, sich im angrenzenden Wald zu verstecken.
Als Lobo beginnt die Leichen zu begraben, taucht eine Frau aus einem Schuppen heraus auf, und bedroht ihn mit ihrem Gewehr. Als sie versucht auf ihn schießen, kann er die Indianerin überwältigen.
Nachdem er die Leichen begraben hat, will Tahia Felton Lobo dazu überreden, die fünf Skalpjäger zu töten, die ihre Familie ermordet haben.
Lobo Gates stimmt zu, auch weil er immer wieder an die Ermordung seiner Eltern denken muss, und nimmt die Verfolgung auf, um die fünf Männer zu töten. Glücklicherweise hat er zwei Anhaltspunkte. Denn Tahia konnte aus den Gesprächen der Mörder zwei Namen hören: Ed Larkin und Truck Ballard.
Als er El Paso erreicht, stößt er in Gestalt von Frank Larceny auf den ersten der fünf Skalpjäger und quetscht ihn aus. Bevor er den Mann tötet, erfährt er von Larceny, dass die übrigen vier Skalpjäger nach Mexikon in ein Kaff namnes Perra Bianca geritten sind...
"DER BASTARD" aus der Feder von Dietmar Kuegler ist ein harter und realistischer Western-Roman mit viel Substanz, wodurch das Interesse auf weitere Romane der Western-Serie "LOBO - DER EINZELGÄNGER" geweckt wird, der unter anderem auch auf den Spuren der Italo-Western wandelt.
Das wird auch dadurch deutlich, dass der Protagonist der Westernserie auf dem Titelbild des Romans wie der Schauspieler Charles Bronson aussieht, was aber sehr gut zu Lobo Gates passt.
Zu Beginn des Romans braucht man aber einige Zeit, um sich mit dem Protagonisten der Serie anzufreunden, auch weil seine Verhaltensweisen am Anfang doch etwas zu egoistisch und selbstsüchtig wirken.
"Lobo hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Er fühlte sich schlecht. Er dachte wieder daran, daß er hätte eingreifen können. Aber das hätte keinem der Menschen das Leben gerettet, mit Sicherheit jedoch sein eigenes gekostet.
Es wäre ein sinnloses Opfer gewesen. Er aber war kein Mann, der sich sinnlos für etwas opferte. Er mußte an sich denken, für ihn riskierte auch niemand etwas. Er war ein Mann ohne Freunde. Ein Einzelgänger."
Das ändert sich aber im Verlauf des Romans, da Lobo sich entscheidet, die fünf Skalpjäger zu verfolgten, die bis auf Tahia Felton eine ganze Familie ermordet und skalpiert haben.
Zunächst tauchte das Halbblut Lobo in der Pabel-Westerserie "Ronco" (1972-1981) als bester Freund des Protagonisten der Serie auf.
Ein ihm gewidmetes Taschenbuch mit dem Titel “Lobo” erschien in der Reihe "Star Western TB # 38 und war bereits kurz nach seiner Veröffentlichung vergriffen.
Im November 1976 startete der Pabel Verlag mit dem Roman "Der Bastard" von Dietmar Kügler die Westernserie "Lobo, der Einzelgänger", die es bis September 1981 auf insgesamt auf 253 Bände schaffte.
Neben der Heftromanserie, startete der Pabel Verlag im November 1977 auch eine gleichnamige Taschenbuchreihe, in der bis zum November 1981 insgesamt 54 Romane veröffentlicht wurden.
© by Ingo Löchel
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