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Samstag, 5. März 2022

Horror-Autor Henry S. Whitehead

Heute vor 140 Jahren wurde der Schrifsteller Henry S. Whitehead geboren. Ein guter Grund an dieser Stelle an den Autor von unheimlichen Geschichten zu erinnern...

Henry St. Clair Whitehead wurde am 5. März 1882 in Elizabeth, New Jersey geboren. 1890 zog die Familie näher an die Stadt New York heran, wo der junge Whitehead zur Schule ging. 

Danach studierte er zunächst an der "Columbia University" und danach an der "Harvard University". Das Studium musste er aber wegen zahlreicher Krankheiten des öfteren unterbrechen. 1904 verließ er die Uni ohne Abschluss.

Nach dem abgebrochenen Studium arbeitete Whitehead als Journalist und Schriftsteller und verkaufte 1905 seine ersten Erzählungen.

1909 schrieb er sich an der "Berkeley Divinity School" in Middletown, Connecticut, ein, studierte dort Theologie und wurde 1912 zum Diakon der "Episcopal Church", einer amerikanischen Kirche, geweiht.

1913 erfolgte seine Priesterweihe. Während seiner Tätigkeit als Priester ließ sich der unstete Whitehead sehr oft versetzen; im Jahre 1921 auf die amerikanischen Virgin Islands. 

Diese Karibikinseln prägten Whiteheads literarisches Werk in starkem Maße und schufen den Hintergrund für seine unheimlichen Erzählungen, die bei den Lesern von "WEIRD TALES" sehr beliebt waren.

Doch auch dort blieb er nicht für immer. Whitehead wurde Eigentümer eines Sommerlagers für Jugendliche in Florida und Miteigentümer eines anderen. 

Die Jugendarbeit schien ihm sehr viel Spaß gemacht zu machen. Den Sommer verbrachte er oft in Florida oder Neuengland und organisierte regelmäßig Ferienlager, wo er am Lagerfeuer seine unheimlichen Geschichten erzählte. Die Winter hingegen verlebte er zumeist in der Karibik.

In der Mai/Juni/Juli-Ausgabe des Jahres 1924 gab Henry S. Whitehead mit der Geschichte "TEA LEAVES" sein Debüt im Pulp-Magazin "WEIRD TALES".

Als im Jahr 1925 in der Februar- Ausgabe von Weird Tales Whiteheads Erzählung "SEA CHANGE" erschien, wurde H. P. Lovecraft auf den Autor aufmerksam. Und je mehr Lovecraft von Whitehead las, desto begeisterter war er. 

Aber erst 1930 trat Lovecraft mit Whitehead in Kontakt, nachdem Bernard Dwyer ihm einige unveröffentlichte Manuskripte Whiteheads mit der Bitte zusandte, diese nach der Lektüre dem Autor zurückzuschicken. 

Dies tat Lovecraft natürlich, und er fügte einige lobende Worte hinzu. Daraus entstand eine tiefe, von beiderseitigem Respekt durchdrungene Freundschaft zwischen den beiden Autoren.

"Whitehead ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten, denen ich je begegnet bin. Er ist die Großzügigkeit und Kameradschaftlichkeit in Person und besitzt eine gründliche Belesenheit, die ein Gespräch mit ihm zu einem unendlichen Vergnügen macht. 

Obwohl er Rektor der örtlichen Church of the Good Shepherd ist, hat er nichts verstaubt Klerikales an sich, sondern trägt Sportkleidung und flucht gelegentlich wie ein echter Kerl. Bigotterie und jede Art von Selbstgefälligkeit sind ihm vollkommen fremd." (1)

1931 zog Whitehead endgültig in die USA zurück und kaufte sich ein Haus in Dunedin, einem Städtchen bei St. Petersburg, Florida. Dort arbeitete er als Rektor der "Church of the Good Shepherd". Er lebte zusammen mit seinem alten Vater, zu dem er ein besonders herzliches Verhältnis hatte.

Im November des selben Jahres gab er mit seiner Erzählung "CASSIUS" sein Debüt im Pulp-Magazin "STRANGE TALES". Ab 1931 machten sich die Schatten einer Tropenkrankheit bemerkbar, die sich Whitehead zugezogen hatte.

Henry S. Whitehead starb am 23. November 1932 an den Folgen eines Sturzes in seinem Haus in Dunedin, Florida, USA, der eine Gehirnblutung zur Folge hatte. 

Erst nach seinem Tod erschienen die beiden Kurzgeschichtensammlungen "JUMBEE AND OTHER UNCANNY TALES" (1944) und "WEST INDIA LIGHTS" (1946) im Verlag Arkham.

©  by Ingo Löchel 

  • (1) H. P. Lovecraft


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