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Samstag, 22. Mai 2021

Arthur Conan Doyle

Der Mann, der Sherlock Holmes erfand

Heute vor 162 Jahen wurde der Kriminalschriftsteller Arthur Conan Doyle in Schottland geboren. Ein guter Grund an dieser Stelle an den Erfinder von Sherlock Holmes zu erinnern...

Arthur Ignatius Conan Doyle wurde am  22. Mai 1859 als Sohn von Charles Altamont Doyle und Mary  Doyle (geborene Foley) in Edinburgh, Schotland, geboren.

1868 besuchte Doyle die "Hodder Preparatory School" und danach  für fünf Jahre die Jesuiten-Schule "Stonyhurst College".

Unterstützt von seinen wohlhabenden Onkeln, wurde Doyle im Alter von neun Jahren von 1868 bis 1870 nach England auf die Jesuiten-Schule "Hodder Preparatory School" und danach  für fünf Jahre die Jesuiten-Schule "Stonyhurst College" geschickt.

Danach beschloss Doyles Familie, dass er ein Jahr die Jesuitenschule "Stella Matutina" in Feldkirch, Österreich. besuchen sollte, um sein Deutsch zu perfektionieren und seinen akademischen Horizont zu erweitern.

Während seiner Schulzeit verlor Arthur Conan Doyle den Glauben an die strenge römisch-katholischer Erziehung und die Religion an sich. Trotzdem beeinflusste ihn diese Periode sehr stark. Denn Freunde und Lehrer am Stonyhurst College dienten Doyle später als Vorlage für seine Roman-Figuren.

Nachdem er aus Österreich zurückgekehrt war, studierte er von 1876 bis 1881 Medizin an der "University of Edinburgh Medical School".

Während seines Studiums schrieb Doyle mit "THE MYSTERY OF SASASSA VALLEY“ seine erste Kurzgeschichte, die stark an Edgar Allan Poe angelehnt war und 1879 im "CHAMBER’S JOURNAL", einem Edinburgher Magazin, veröffentlicht wurde. 

Im selben Jahr wurde in der "LONDON SOCIETY" mit "THE AMERICAN TALE" Doyles zweite Kurzgeschichte veröffentlicht. 

1880 bekam er den Posten des Schiffarztes auf dem Walfänger “Hope” und unternahm damit einige Reisen zur Antarktis, nach Grönland und nach Afrika. 

Nach seinem Abschluss als "Bachelor of Medicine und Master of Surgery" (M.B. C.M.) an der University of Edinburgh im Jahr 1881 war er Schiffschirurg auf der "SS Mayumba".

Seinen Abschluss als "Doctor of Medicine" (M.D.) (ein fortgeschrittener Abschluss jenseits der medizinischen Grundqualifikation in Großbritannien) machte er 1885 mit einer Dissertation über "Tabes dorsalis".

Von 1882 bis 1890 führte Doyle eine Arztpraxis in Southsea bei Portsmouth. 

1885 heiratete er Louise Hawkins. Das Paar hatte zwei Kinder zusammen, Mary Louise (28 January 1889 – 12 June 1976) und Arthur Alleyne Kingsley (15 November 1892 – 28 Oktober 1918).

Im Mai 1886 begann Doyle mit seinem ersten Roman, der den Arbeitstitel “A TANGLED SKEIN” trug.  

Die Hauptpersonen des Romans waren Sheridan Hope und Ormond Sacker. Doch Doyle änderte den Titel in "A STUDY IN SCARLET" um und auch die beiden Hauptpersonen erhielten andere Namen. 

Am 26. Januar 1887 wurde Arthur Conan Doyle in die Freimaurerloge "PHOENIX LODGE NO. 257" in Southsea, Hampshire, aufgenommen. Bei seiner Freimaurer  Initiation war auch ein Dr. James Watson anwesend.

1887 wurde mit "EINE STUDIE IN SCHARLACHROT" im "BEETON CHRISTMAS ANNUAL"  die erste Sherlock Holmes – Geschichte veröffentlicht. 

Zwei Jahre später folgte mit "DIE ABENTEUER DES MICHA CLARKE" Doyles erster historischer Roman

Im Jahre 1685 stellt sich James Scott, Herzog von Monmouth und einst Oberbefehlshaber der britischen Armee, an die Spitze eines protestantischen Heeres aus Bauern, Handwerken und biederen Bürgern, um den katholischen König Jakob II. vom englischen Throne zu stoßen. 

Micha Clarke ergreift das alte Schwert seines Vaters, eilt zu den Fahnen des Rebellenheeres und gerät in die blutigen Wirren seiner Zeit. 

Am 23. März 1889 wurde Doyle zum "Master Mason" in der Phoenix Lodge No. 257“ ernannt. 

1890 gelang ihm  mit dem Holmes – Roman "DAS ZEICHEN DER VIER" Zeichen der Vier), der 1890 im "LIPPINCOTT’S MAGAZINE“ erschien, der Durchbruch als Schriftsteller. 

Im selben Jahr studierte Doyle Augenmedizin in Wien. Danach kehrte er nach London zurück und eröffnete eine Augenarzt-Praxix. Doch seine Bemühungen als Augenarzt waren ein Misserfolg

Nachdem er Venedig und Mailand besucht hatte, verbrachte er einige Tage in Paris und beobachtete Edmund Landolt, einen Experten für Augenkrankheiten. Danach kehrte er nach London zurück und eröffnete eine Augenarzt-Praxis. Doch seine Bemühungen als Augenarzt waren ein Misserfolg

Als im Juli 1891 im „THE STRAND MAGAZINE“ die Sherlock Holmes- Kurzgeschichte "A SCANDAL IN BOHEMIA" erschien, widmete  sich Arthur Conan Doyle fortan ausschließlich der Schriftstellerei und gab seine Arztpraxis auf. 

Trotz seines großen Erfolgs mit den Holmes-Geschichten, die alle im "THE STRAND MAGAZINE" veröffentlicht wurden, wurde Arthur Conan der Detektivfigur langsam überdrüssig und er plante dessen Ableben. 

Dieses Ableben erfolgte schließlich 1893 mit der Kurzgeschichte "DAS LETZTE PROBLEM" im "THE STRAND MAGAZINE".

In dieser Geschichte kämpft der Meisterdetektiv gegen seinen  Widersacher Professor Moriarty an den Reichenbach Fällen in der Schweiz und verschwindet daraufhin. Doktor Watson findet lediglich eine Art Abschiedsbrief von Holmes.

Doyles Leser waren entrüstet über den vermeintlichen Tod ihres Helden und brachten ihre Enttäuschung mit Trauerbändern zum Ausdruck. Das „Strand Magazine“ verlor durch das Ableben von Holmes 20 000 Abonnenten.

Im September 1894 segelte Doyle zusammen mit seinem Bruder Innes nach New York und gab Interviews in über dreißig Städten der USA. Die Tour durch die Vereinigten Staaten war für den Schriftsteller ein großer Erfolg 

Vor Weihnachten kehrte Doyle nach England zurück, wo im Dezember 1894 mit "WIE SICH DER BRIGADIER SEINE MEDAILLE HOLTE" seine erste BRIGADIER GERARD – Kurzgeschichte im "THE STRAND MAGAZINE" erschien. 

Es folgten zwischen April 1894 und Dezember 1895 sieben weitere BRIGADIER- Geschichten im "THE STRAND MAGAZINE", die alle zusammen 1896 unter dem Titel "HE EXPLOITS OF BRIGADIER GERARD" in Buchform erschienen.

Brigadier Etienne Gerard ist ein Husarenoffizier in der französischen Armee während der Napoleonischen Kriege. Gerards bemerkenswerteste Eigenschaft ist seine Eitelkeit  - er ist fest davon überzeugt, dass er der tapferste Soldat, der beste Schwertkämpfer, der geschickteste Reiter und der galanteste Liebhaber in ganz Frankreich ist. 

Gerard hat nicht ganz unrecht, denn er zeigt bei vielen Gelegenheiten bemerkenswerte Tapferkeit, aber seine Selbstgefälligkeit untergräbt dies oft.

Indem Doyle seinen Helden zu einem eitlen und oft ziemlich verständnislosen Franzosen machte, konnte er sowohl die stereotype englische Sicht auf die Franzosen als auch - durch die Darstellung aus Gerards verblüfftem Blickwinkel - die englischen Sitten und Gebräuche persiflieren.

Im Jahre 1899 zog Conan Doyle als Feldarzt in den Burenkrieg nach Afrika. Dort verfasste er ein Jahr später mit "THE GREAT BOER WAR" (1900) sein erstes historisches Werk über die Geschichte des Burenkrieges. 

Im Januar 1900 wurde mit "DAS VERBRECHER DES BRIGADIER" eine weitere BRIGADIER-Geschichte im "THE STRAND MAGAZINE" veröffentlicht. 

1901 kehrte Sherlock Holmes von den Toten zurück.  Denn vom August 1901 bis August 1902 erschien im "THE STRAND MAGAZINE“ mit "DER HUND DER BASKERVILLES" der dritte Holmes – Roman. 

Nach der Rückkehr aus Afrika im August 1902 schrieb Doyle mit  "THE WAR IN SOUTH AFRICA – ITS CAUSE AND CONDUCT" ein sehr unkritisches Buch über die Geschichte des Burenkrieges, in dem er das Vorgehen Großbritanniens gegen die Buren rechtfertigte. 

Im selben Jahr wurde Doyle für seine 'Propagandatätigkeit' für den Burenkrieg geadelt und durfte sich fortan Sir Arthur Conan Doyle nennen.

Zwischen Januar 1902 und Mai 1903 erschienen acht weitere Kurzgeschichten mit Brigadier Gerard im "THE STRAND MAGAZINE", die 1903 unter dem Titel “THE ADVENTURES OF GERARD”  in Buchform veröffentlicht wurden.

Am 4. Juli 1906 verstarb seine Frau Louise an Tuberkulose. Ein Jahr später heiratete Doyle Jean Elizabeth Leckie, die er 1897 kennen gelernt hatte.

Das Paar hatte drei Kinder zusammen, Denis Percy Stewart (1909 –1955), Adrian Malcolm (1910–1970) und Jean Lena Annette (1912–1997).

Im September 1910 erschien mit "THE MARRIAGE OF BRIGADIER GERARD" die letzte Kurzgeschichte um die Abenteuer des französischen Offiziers.

1912 wurde Doyles Abenteuerroman "DIE VERLORENE WELT" veröffentlicht, in dem Professor Challenger in Südamerika ausgestorben geglaubte Dinosaurier entdeckt.  1913 folgte mit "IM GIFTSTROM" die Fortsetzung des CHALLENGER-Romans. 

Vom September 1914 bis Mai 1915  erschien im "THE STRAND MAGAZINE"  mit "DAS TAL DER ANGST" Doyles vierter und letzter Holmes-Roman. 

Während des Ersten Weltkrieges besuchte Sir Conan Doyle die britischen Kriegsfronten in Frankreich und Italien und begann daraufhin 1915 sein historisches sechsbändiges Werk "THE BRITISH CAMPAIGN IN FRANCE AND FLANDERY", das er 1920 fertig stellte.

Nachdem sein Sohn Kingsley am 28 Oktober 1918 an den folgen der schweren Kriegsverletzung starb, die er sich während der Ereignisse im Ersten Weltkrieges zugezogen hatte, widmete sich Doyle immer mehr okkulten und parapsychologischen Studien. 

Er wurde Vorsitzender zahlreicher okkulter Vereinigungen und unternahm dazu auch Vortragsreisen. 

1919 verkaufte er die Filmrechte für seine seinen ersten CHALLENGER-Roman an Watterson Rothacker, der den Film "THE LOST WORLD" mit der Firma First National Pictures produzierte und 1925 herausbrachte. 

Für Schlagzeilen sorgte seine öffentlichen Kontroversen mit dem Zauberkünstler Harry Houdini. 

Die Freundschaft der beiden Männer zerbrach schließlich an den zu unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Männer über das Für und Wieder von  Geisern, Elfen und deren Existenz.

1926 erschien unter anderem  mit "DAS NEBELLAND" der dritte CHALLENGER-Roman. 

Ein Jahr später folgten mit "DIE VERSCHLEIERTE MALERIN" und mit "SHOSCOMBE OLD PLACE" Doyles letzte beiden "SHERLOCK HOLMES"- Kurzgeschichten. 

1929 erlitt der Schriftsteller nach der Rückkehr von einer Reise aus Skandinavien und Holland einen Herzanfall, von dem er sich nicht mehr erholte. 

Im selben Jahr erschien in der Sammlung "THE MARACOT-TIEFE" die zwei letzten CHALLENGER-Geschichten Doyles.

Sir Arthur Conan Doyle verstarb am 7. Juli 1930 in seinem Haus in Sussex, England. Seine letzten Worte "You are wonderful“ galten seiner Frau. 

"Der Kriminalschriftsteller ist eine Spinne, die die Fliege bereits hat, bevor sie das Netz um sie herum webt."  (1)

© by Ingo Löchel

(1) Sir Arthur Conan Doyle


Sir Arthur Conan Doyles Werke im 28 Eichen Verlag

  • Band   1: Das Geheimnis von Cloomber
  • Band   2: Ein gefährlicher Ausflug
  • Band   3: Im Giftstrom
  • Band   4: Die Abenteuer des Louis de Laval
  • Band   5: Mammon & Co.
  • Band   6: Die verlorene Welt
  • Band   7: Der Parasit
  • Band   8: Geschichten am Kamin
  • Band   9: Die Abenteuer des Brigadier Gérard. Band 1
  • Band 10: Die Abenteuer des Brigadier Gérard. Band 2
  • Band 11: Die grüne Flagge
  • Band 12: Mein Freund der Mörder
  • Band 13: Die Réfugiés
  • Band 14: Die Abenteuer des Micha Clarke
  • Band 15: Ein Duett
  • Band 16: Lady Sannox
  • Band 17: Sherlock Holmes 1: Späte Rache
  • Band 18: Sherlock Holmes 2: Das Zeichen der Vier
  • Band 19: Sherlock Holmes 3: Die Abenteuer
  • Band 20: Sherlock Holmes 4: Die Erinnerungen
  • Band 21: Sherlock Holmes 5: Der Baskerville-Hund
  • Band 22: Sherlock Holmes 6: Die Auferstehung
  • Band 23: Sherlock Holmes 7: Das Tal der Angst 
  • Band 24: Sherlock Holmes 8: Die Zugabe
  • Band 25: Sherlock Holmes 9: Das Archiv
  • Band 26: Der Krieg in Südafrika
  • Band 27: Das Congoverbrechen
  • Band 28: Der Tauchbootkrieg
  • Band 29: Lord Barrymore
  • Band 30: Die rote Lampe
  • Band 31: Die Bekenntnisse des Stark Munro
  • Band 32: Der Silberspiegel
  • Band 33: Das Grauen
  • Band 34: Der Skandal im Regiment
  • Band 35: Das Duell
  • Band 36: Das Nebelland
  • Band 37: Der Rand des Unbekannten
  • Band 38: Sir Nigel
  • Band 39: Mr. Raffles Haw
  • Band 40: White Company
  • Band 41: Vor der Stadt
  • Band 42: Napoleons großer Schatten
  • Band 43: Rodney Stone
  • Band 44: Erinnerungen und Abenteuer

3 Kommentare:

Matthias Glombik hat gesagt…

DIE VERGESSENE WELT ist sogar in der DDR erschienen. War ich begeistert! Ebenso wie ein Buch aus dem Russischen "Plutonien" von Obrutschew, wo man eine "vergessene Welt" im Inneren der Erde findet.

Matthias Glombik hat gesagt…

Noch ein Buch vom Russen Obrutschew "Sannikowland"
Hier findet man eine "vergessene Welt" im ewigen Eis. Es gab sogar einen Film! Fand ich damals gut.

The Black Book Magazine hat gesagt…

Der Roman "The Lost World" von Arthur Conan Doyle wurde ja mehrfach verfilmt. Von 1999 bis 2002 sogar als TV-Serie mit dem Titel "Die verlorene Welt", die es immerhin auf drei Staffeln mit insgesamt 66 Folgen brachte.