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Donnerstag, 22. April 2021

Horror-Autor Seabury Quinn

Der Mann, der Jules de Grandin, den Detektiv des Okkulten, erfand

Seabury Grandin Quinn wurde am 1. Januar 1889 in Washingon D. C. geboren, wo er auch aufwuchs. 

Er studierte Jura an der "National University“ (heute ein Teil der George Washington Universität) und schloss sein Studium 1910 ab.

Nachdem er während des Ersten Weltkrieges in der Armee gedient hatte, zog er nach New York, wo er zu schreiben begann und auf dem Gebiet der medizinischen Rechtswissenschaften lehrte. 

1917 veröffentlichte Seabury Quinn mit "THE LAW OF THE MOVIES" in “THE MOTION PICTURE MAGAZINE” seinen ersten Artikel. Ein Jahr danach folgten "DEMONS OF THE NIGHT" (19. März 1918) und "WAS SHE MAD?" (25. März 1918) im "DETECTIVE STORY MAGAZINE". 

Seine erste unheimliche Erzählung veröffentlichte Quinn mit "THE STONE AGE" am 1. Mai 1919 in "THRILL BOOK".

Während dieser Zeit begann auch seine Karriere als professioneller Schriftsteller. Seabury Quinn konzentrierte sich hierbei vor allem auf das neue Medium der Pulp- Magazine und spezialisierte  sich auf übernatürliche und unheimliche Erzählungen.

Im Oktober 1923 gab Seabury Quinn mit der Erzählung "THE PHANTOM FARM HOUSE" sein Debüt als professioneller Schriftsteller im Pulp-Magazin "WEIRD TALES".

Zwei Jahre später, im Oktober 1925,  wurde  mit "THE HORROR ON THE LINKS" das erste Abenteuer mit JULES DE GRANDIN, den Detektiv des Okkulten, veröffentlicht, der zu den beliebtesten Helden in "WEIRD TALES" avancierte und in 92 weiteren Abenteuer seine okkulten Fällen löste. 

Falls Grandin nicht gerade bei seiner Lieblingsbeschäftigung dem Essen war, rettete er hübsche Damen vor Werwölfen, Vampiren und Zombies.

Als der Autor Seabury Quinn einmal unter völlig harmlosen Umständen ein Bordell in New Orleans besuchte, umringten ihn sofort alle Mädchen, die dort arbeiteten, nicht weil sie ihn für einen potentiellen Kunden hielten, sondern weil sie eifrige Bewunderinnen seiner Geschichten waren, die er regelmäßig für "WEIRD TALES" schrieb.

Seabury Quinn war ohne Zweifel der populärste und kommerziell erfolgreichste Autor, der für  das Pulp-Magazin "WEIRD TALES“ schrieb.

Zugleich war er aber auch derjenige, an den man sich am wenigsten erinnert, und der weit seltener nachgedruckt wurde und wird als seine anderen Autorenkollegen von "WEIRD TALES“.

Im Dezember 1925 folgte mit "THE TENANTS OF BROUSSAC" bereits das nächste Abenteuer des Detektiv des Okkulten in "WEIRD TALES" und weitere folgten Schlag auf Schlag.

Im Dezember 1928 wurde mit "THE CHAPEL OF MYSTIC HORROR", die vierundzwanzigste, und für viele Leser des Autors die beste Geschichte mit Jules de Grandin in "WEIRD TALES" veröffentlicht.  

In dieser Erzählung kämpft der Detektiv des Okkulten mit einer Heiligen Reliquie gleich gegen mehrere böse Geister. 

Um jedoch den mächtigsten dieser Geister zu vernichten, muss Grandin zu anderen Mitteln greifen: Radium. 

Mit der Horror-Erzählung "THE CHAPEL OF MYSTIC HORROR" zerstört Seabury Quinn die Stereotype Annahme, dass man übernatürliche Wesenheiten nur mit den üblichen Waffen bekämpfen und vernichten kann. 

Vom Februar bis Juli 1932 erschien der Grandin-Roman „THE DEVIL’S BRIDE“ in 6 Teilen im Pulp – Magazin, der 1971 in Deutschland unter dem Titel "DIE BRAUT DES TEUFELS" veröffentlicht wurde. 

1937 zog der  nach Washington und war dort fünfzehn Jahre lang der Herausgeber von "Casket & Sunnyside", eines der führenden Handels-Journale Amerikas.

Zwei Jahr Später erschien mit "THE HOUSE OF THE THREE CORPSE" (1939) das letzte Abenteuer mit Grandin und Seabury Quinn machte eine längere Pause von dem Detektiv des Okkulten. 

Danach erschienen aber weiterhin unheimliche Geschichten des Schriftsteller im Pulp-Magazin  „WEIRD TALES“.

Erst im Mai 1942 kehrte der Protagonist Jules de Grandin mit "STONEMAN’S MEMORIAL" zurück, gefolgt von "DEATH’S BOOKKEEPER" (Juli 1944). Danach erschienen bis ins Jahr 1951 wieder regelmäßig Geschichten mit dem Detektiv des Okkulten in "WEIRD TALES".

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Quinn als Anwalt für die Regierung.

1948 wurde mit “ROADS” (eine originelle Erzählung über die Legende des Heiligen Nikolaus) Seabury Quinns erstes Buch bei “ARKHAM HOUSE” veröffentlicht. 

Im September 1951 erschien mit "THE RING OF BASTET" das letzte Abenteuer mit JULES DE GRANDIN, dem Detektiv des Okkulten, und im März 1952 mit "THE SCARRED SOUL" die letzte übernatürliche Erzählung des Autors in "WEIRD TALES".

Seabury Quinn verstarb am 24. Dezember 1969 im Alter von 80 Jahren. 

© by Ingo Löchel

Bibliographie

Deutsche Veröffentlichungen (Jules de Grandin)

  • Das Haus des Schreckens (The House of Horror, Weird Tales, Juli 1936) in "22 Horror-Stories", Heyne Verlag, 1966
  • Die Braut des Teufels (The Devil's Bride, Weird Tales, Februar bis Juli 1932), in "Horror-Expert 9, Luther, 1971
  • Die Herren der Geisterlande (Lord of the Ghostlands, Weird Tales, März 1945) in "Horror: Gruselgeschichten aus alter und neuer Zeit, Büchergilde Gutenberg, 1971
  • Die Menschfresser (Children of Ubasti, Weird Tales, Dezember 1929) in "Vampir Horror Taschenbuch # 42: Acht Teufelseier", Pabel Verlag, 1976
  • Ruhelose Seelen (Restless Souls, Weird Tales, Oktober 1928) in "Vampire", Bastei Verlag, 1988

Sonstige Geschichten

  • Schlangenbeschwörung (Repayment, Weird Tales, Januar 1943) in "13 Horror Stories", Heyne Verlag, 1972
  • Strassen (Roads, Weird Tales, Januar 1938) in "Terra Fantasy 91: Der verzauberte Kreuzzug, Pabel Verlag, 1981


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