Translate

Dienstag, 27. Mai 2025

Dämon der Meere

Gespenster-Krimi 173

Dämon aus dem Meer

von Frederic Collins (Mario Werder)

Als die modernen Grabräuber Denis Sauron und Jim Digby in Spanien das Gold aus dem Grab des alten Freibeuter Don Alfredo de Ferreira plündern wollen, zerstören sie ungewollt einen Bann. 

Denn der ehemalige Sohn eines Grafen war schon damals von einem Dämon der Hölle besessen gewesen.

Doch während Digby in dieser Nacht ein unrühmliches Ende findet, wird Denis von dem dämonischen Wiedergänger aufgrund eines Schwurs verschon.

Und dann taucht recht bald auch der alte Mönch Pablo Gomez auf, welcher als letzter seines Ordens in einer alten Klosterruine lebt. Doch Denis will sich ihm auf dessen besorgte Nachfrage (noch) nicht äußern.

Erst einen Tag später offenbart sich Denis diesem alten Mönch, der sich selbst auch als Geisterbeschwörer bezeichnet. Denn längst ist der Stein des Übels ins rollen gekommen und der Dämon macht sich mit seinem Geisterschiff und einer Besatzung von höllischen Wiedergängern daran, die Weltherrschaft der Dämonen einzuläuten.

Und so kommt es bald nicht nur am Strand zu einem schrecklichen Zwischenfall, bei dem sich Denis mittels eines Pergament mit Bannspruch und Schutzzeichen dem Geisterschiff und der Besatzung des Dämon entgegenstellt, dessen wahrer dämonischer Name Ildridor ist.

Hier gesellt sich bald auch der junge Polizeichef Rodriges Alvarez hinzu, der nebenbei früher bei einem Aufenthalt in den USA sich auch der Parapsychologie gewidmet hatte, um nun mit Denis und dem alten Gomez den Kampf gegen das Böse aufzunehmen.

Kurz darauf frischt der Dämon seine dämonische Mannschaft wieder auf, indem er sein Geisterschiff in den Kampf mit einem Schnellboot der Armada Espanola steuert.

Denn danach will er die Marinebasis selbst angreifen, welche quasi vor einer alten Höhle errichtet worden war, in der der Dämon wichtige Artefakte lagert, um das Tor zur dritten Ebene der Hölle aufstoßen zu können.

Würde der Dämon siegen, würden die niederen Dämonen die Welt förmlich überschwemmen und die Herrschaft über die Erde einnehmen. Doch auch auf der Marinebasis gibt es einen Soldaten, welcher sich in magischen Schutzzeichen auskennt und es den Dämonen-Piraten schwer macht.

Indessen sind Denis und der alte Gomez über einen anderen geheimen Eingang in die Höhle gelangt und versuchen nun den Höllenfürsten der dritten Ebene, Borabas, per Beschwörung zu zwingen, die Artefakte der Macht von Ildridor wieder in der Hölle verschwinden zu lassen.

Doch wird dieser darauf eingehen und wird dies überhaupt ausreichen, um den dämonischen Piraten und seine niederen Kreaturen noch stoppen zu können?

  • Erschienen am 24. Mai 2025
  • Ein Roman von Frederic Collins (Mario Werder)
  • Grusel-Klassiker/Neuauflage
  • Erstveröffentlichung als GK-Band 115 am 25. November 1975

"Übrigens", murmelte Gomez, "es geschieht etwas, oder es wird in allernächster Zeit etwas geschehen. Ich spüre es, doch ich kann nicht sagen, was passieren wird, noch wo es passiert. (...)"  (Gespenster-Krimi/Band 173, "Dämon aus dem Meer"/Seite 32)

Und während des Romans spürte ich, um dieses Zitat einmal zu bemühen, dass der ganze Roman wohl dazu gehalten war, mich vom „GESPENSTER-KRIMI“ allgemein abzuschrecken.

Denn dieser Roman von Mario Werder, der hier unter dem Sammelpseudonym Frederic Collins erschienen ist, macht eher den Eindruck, als hole man hier aus dem letzten hinteren Winkel etwas hervor, was man halt noch einmal gnadenlos an die Leserschaft verwursten kann.

Dabei fing der Roman ehrlicher Weise sogar recht vielversprechend mit einem zeitlichen Rückblick von ca. 200 Jahre in der Vergangenheit an, wo der dämonische Pirat es auf ene junge Nonne abgesehen hatte.

Aber spätestens in der Gegenwartshandlung sackte dann das inhaltliche Niveau des Romans enorm ab, so dass ich schon ab Seite  20 eigentlich absolut keine Lust mehr hatte, den Roman überhaupt noch eines Blickes zu würdigen.

Da wird nämlich ein Massaker durch die Dämonen am Strand mal eben vom alten Gomez mit ein wenig Hokus Pokus wieder rückgängig gemacht, oder der Dämon selbst erweist sich als haltlose Plaudertasche, nennt problemlos seinen wahren Namen und erzählt in schönster Dummheit auch gleich rudimentär seine gesamte Planung um die Weltherrschaft zu erringen.

Unsere magischen "Superhelden" fürs Grobe müssen daher nur noch Eins und Eins irgendwie als Ergebnis von Drei zusammen würgen, und schon weiß man als Leser, das die Handlung schon gegessen ist, bevor der Roman überhaupt fertig gelesen wurde. Denn einige Seiten von mehr oder weniger belanglosem Inhalt hält der Autor hier ja noch bereit, um das Heft ordentlich zu füllen.

Sorry, aber hier war das Heft bei 2,40 Euro schon locker davon 2,- Euro überbezahlt gewesen und ich frage mich ernsthaft, warum man in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ auch noch den Schmand aus der letzten Ecke des Archivs im Bastei Verlag rauskratzen muss.

Denn mit jeder Zeile merkte man bald dem Roman an, dass sich der Autor hier alles ordentlich selber und auf recht billige Art zusammengesponnen hat, ohne auch nur halbwegs die Gesetze einer inneren Logik oder des Spannungsaufbau zu beachten.

Ich könnte da noch so einige seltsame Anwandlungen des Autors innerhalb der Handlung benennen, wie das die niederen Dämonen wohl hier zu unbedeutend sein sollen, um sich einen eigenen Namen leisten zu können, oder ähnliches in der Art.

Unter dem Strich bleibt aber nur die Erkenntnis, dass ich mich hier durch einen spannungsfreien und eher uninspirierten Roman quälen musste, den man fälschlicher Weise noch als "Grusel-Klassiker" bezeichnet.

Da bleibt nur die Hoffnung in Sachen "Klassiker", das Earl Warren (Walter Appel) es in vierzehn Tagen im nächsten GK-Klassiker es wieder richten kann. Denn mit solch einer Resteverwertung wie hier in „DÄMON DER MEERE“ stellt der Verlag seiner Romanreihe leider faktisch nur selbst ein Bein.

 © by Konrad Wolfram

Keine Kommentare: