Gespenster-Krimi 173
Dämon aus dem Meer
von Frederic Collins (Mario Werder)
Als die modernen Grabräuber Denis Sauron und Jim Digby in Spanien das Gold aus dem Grab des alten Freibeuter Don Alfredo de Ferreira plündern wollen, zerstören sie ungewollt einen Bann.
Denn der
ehemalige Sohn eines Grafen war schon damals von einem Dämon der Hölle besessen
gewesen.
Doch während Digby in dieser Nacht ein unrühmliches Ende findet, wird Denis von dem dämonischen Wiedergänger aufgrund eines Schwurs verschon.
Und dann taucht recht bald auch der alte Mönch Pablo
Gomez auf, welcher als letzter seines Ordens in einer alten Klosterruine lebt.
Doch Denis will sich ihm auf dessen besorgte Nachfrage (noch) nicht äußern.
Erst einen Tag später offenbart sich Denis diesem
alten Mönch, der sich selbst auch als Geisterbeschwörer bezeichnet. Denn längst
ist der Stein des Übels ins rollen gekommen und der Dämon macht sich mit seinem
Geisterschiff und einer Besatzung von höllischen Wiedergängern daran, die
Weltherrschaft der Dämonen einzuläuten.
Und so kommt es bald nicht nur am Strand zu einem
schrecklichen Zwischenfall, bei dem sich Denis mittels eines Pergament mit
Bannspruch und Schutzzeichen dem Geisterschiff und der Besatzung des Dämon
entgegenstellt, dessen wahrer dämonischer Name Ildridor ist.
Hier gesellt sich bald auch der junge Polizeichef
Rodriges Alvarez hinzu, der nebenbei früher bei einem Aufenthalt in den USA
sich auch der Parapsychologie gewidmet hatte, um nun mit Denis und dem alten
Gomez den Kampf gegen das Böse aufzunehmen.
Kurz darauf frischt der Dämon seine dämonische
Mannschaft wieder auf, indem er sein Geisterschiff in den Kampf mit einem
Schnellboot der Armada Espanola steuert.
Denn danach will er die Marinebasis selbst
angreifen, welche quasi vor einer alten Höhle errichtet worden war, in der der
Dämon wichtige Artefakte lagert, um das Tor zur dritten Ebene der Hölle
aufstoßen zu können.
Würde der Dämon siegen, würden die niederen Dämonen
die Welt förmlich überschwemmen und die Herrschaft über die Erde einnehmen.
Doch auch auf der Marinebasis gibt es einen Soldaten, welcher sich in magischen
Schutzzeichen auskennt und es den Dämonen-Piraten schwer macht.
Indessen sind Denis und der alte Gomez über einen
anderen geheimen Eingang in die Höhle gelangt und versuchen nun den
Höllenfürsten der dritten Ebene, Borabas, per Beschwörung zu zwingen, die
Artefakte der Macht von Ildridor wieder in der Hölle verschwinden zu lassen.
Doch wird dieser darauf eingehen und wird dies
überhaupt ausreichen, um den dämonischen Piraten und seine niederen Kreaturen
noch stoppen zu können?
- Erschienen am 24. Mai 2025
- Ein Roman von Frederic Collins (Mario Werder)
- Grusel-Klassiker/Neuauflage
-
Erstveröffentlichung als GK-Band 115 am 25. November 1975
"Übrigens", murmelte Gomez, "es geschieht etwas, oder es wird in allernächster Zeit etwas geschehen. Ich spüre es, doch ich kann nicht sagen, was passieren wird, noch wo es passiert. (...)" (Gespenster-Krimi/Band 173, "Dämon aus dem Meer"/Seite 32)
Und während des Romans spürte
ich, um dieses Zitat einmal zu bemühen, dass der ganze Roman wohl dazu gehalten
war, mich vom „GESPENSTER-KRIMI“ allgemein abzuschrecken.
Denn dieser Roman von Mario
Werder, der hier unter dem Sammelpseudonym Frederic Collins erschienen ist,
macht eher den Eindruck, als hole man hier aus dem letzten hinteren Winkel
etwas hervor, was man halt noch einmal gnadenlos an die Leserschaft verwursten
kann.
Dabei fing der Roman ehrlicher
Weise sogar recht vielversprechend mit einem zeitlichen Rückblick von ca. 200
Jahre in der Vergangenheit an, wo der dämonische Pirat es auf ene junge Nonne
abgesehen hatte.
Aber spätestens in der
Gegenwartshandlung sackte dann das inhaltliche Niveau des Romans enorm ab, so
dass ich schon ab Seite 20 eigentlich
absolut keine Lust mehr hatte, den Roman überhaupt noch eines Blickes zu
würdigen.
Da wird nämlich ein Massaker
durch die Dämonen am Strand mal eben vom alten Gomez mit ein wenig Hokus Pokus
wieder rückgängig gemacht, oder der Dämon selbst erweist sich als haltlose
Plaudertasche, nennt problemlos seinen wahren Namen und erzählt in schönster
Dummheit auch gleich rudimentär seine gesamte Planung um die Weltherrschaft zu
erringen.
Unsere magischen
"Superhelden" fürs Grobe müssen daher nur noch Eins und Eins
irgendwie als Ergebnis von Drei zusammen würgen, und schon weiß man als Leser,
das die Handlung schon gegessen ist, bevor der Roman überhaupt fertig gelesen
wurde. Denn einige Seiten von mehr oder weniger belanglosem Inhalt hält der
Autor hier ja noch bereit, um das Heft ordentlich zu füllen.
Sorry, aber hier war das Heft
bei 2,40 Euro schon locker davon 2,- Euro überbezahlt gewesen und ich frage
mich ernsthaft, warum man in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ auch noch den Schmand
aus der letzten Ecke des Archivs im Bastei Verlag rauskratzen muss.
Denn mit jeder Zeile merkte man
bald dem Roman an, dass sich der Autor hier alles ordentlich selber und auf
recht billige Art zusammengesponnen hat, ohne auch nur halbwegs die Gesetze
einer inneren Logik oder des Spannungsaufbau zu beachten.
Ich könnte da noch so einige
seltsame Anwandlungen des Autors innerhalb der Handlung benennen, wie das die
niederen Dämonen wohl hier zu unbedeutend sein sollen, um sich einen eigenen
Namen leisten zu können, oder ähnliches in der Art.
Unter dem Strich bleibt aber
nur die Erkenntnis, dass ich mich hier durch einen spannungsfreien und eher
uninspirierten Roman quälen musste, den man fälschlicher Weise noch als
"Grusel-Klassiker" bezeichnet.
Da bleibt nur die Hoffnung in
Sachen "Klassiker", das Earl Warren (Walter Appel) es in vierzehn
Tagen im nächsten GK-Klassiker es wieder richten kann. Denn mit solch einer
Resteverwertung wie hier in „DÄMON DER MEERE“ stellt der Verlag seiner
Romanreihe leider faktisch nur selbst ein Bein.
© by Konrad Wolfram
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen