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Freitag, 4. April 2025

Eat Locals Rate, wer zum Essen kommt

Eat Locals

Rate, wer zum Essen kommt

von Danny King

Auf der recht abgelegenen Farm der Thatchers finden sich neben einem Fuchs, der es auf die Hühner abgesehen hat, auch noch acht Vampire ein. 

Zumindest sind es noch acht, denn einer spielt ein völlig falsches Spiel, was der Zirkel der Vampire in England nun wirklich nicht ungestraft hinnehmen kann.

Allerdings ist man sich auch untereinander nicht so wirklich warm. Jedenfalls nicht die Vampire Boniface und das Oberhaupt des Zirkels den man nur den Duke nennt.

Im Grunde geht der Streit wieder einmal darum, wie viele Menschen die Vampire in ihrem abgesteckten Bereich und in einem bestimmten Zeitraum aussaugen dürfen. Schließlich gibt es im Rest der Welt den sogenannten Rat der Vampire und der bestimmt eben auch noch darüber, wie verdeckt die jeweiligen Zirkel der Vampire in ihren Ländern vorzugehen haben.

Denn es soll ja niemand von ihrer wahren Existenz etwas mitbekommen. Aber besonders was eben England einschließlich Schottland und dem englischen Teil von Ireland angeht, sieht Boniface die "Beißquoten" irgendwie recht ungerecht verteilt. Also kommt es erst einmal wieder zur typischen Streitfrage  wie bei allen Treffen des Zirkels, welche allerdings auch nur alle fünfzig Jahre stattfinden.

Und na ja ... da ein Vampir aus dem Zirkel wohl am Ende eben wegen seines Verhalten nicht mehr unter den Untoten weilen wird (was er zu Anfang allerdings noch nicht ahnt), bedarf es schlicht auch eines Nachfolgers, damit der Zirkel wieder über die vollen acht Vampire verfügt.

Und um die entsprechende Lücke im Zirkel wieder auffüllen zu können, hat man die zuckersüße Vanessa auf den jungen Sebastian Crockett angesetzt, der an diesem Abend auch auf ein erotisches Abenteuer mit dieser sexy Maus setzt.

Und Vanessa taucht nicht nur an diesem Abend pünktlich auf, um Sebastian abzuholen. Nein, sie spricht auch gleich noch eine Einladung zu einem leckeren Abendessen im Kreise ihrer "Verwandten" aus, bevor es auf die Matratze geht.

Nun hat Sebastian eigentlich auch nichts gegen ein Essen einzuwenden, auch wenn er viel lieber mit Vanessa gleich alleine unter einer Bettdecke zumindest eine kleine Runde "wilde Maus" spielen würde.

Denn eigentlich weiß Sebastian ja auch noch nicht, das Gäste bei diesem handverlesenen Treffen wirklich nicht gerne (lebend) gesehen sind, es sei denn, sie werden hierzu als kulinarisches Highlight mitgebracht.

Recht schnell bemerkt Sebastian an diesem Abend jedoch, dass mit der seltsamen "Verwandtschaft" wie auch der schnuckeligen Vanessa etwas nicht stimmt. Und das ist schon etwas Besonderes, denn ein Schnellmerker ist Sebastian bekanntlich nicht und auch sonst ist er geistig nicht unbedingt die hellste Leuchte im Raum.

Aber als dann, besonders wegen Boniface doch alles schief läuft, findet sich Sebastian nicht nur auf der Todesliste der Vampire, sondern auch recht schnell im Keller unter dem Farmhaus wieder, wo auch das alte Ehepaar der Thatchers noch gefesselt und geknebelt auf einigen Stühlen herumsitzt.

Doch auch hier wird sich der gutgläubige Sebastian nicht lange ausruhen können, denn ein gewisser Larousse von der christlichen Synode hat längst in dieser Nacht heimlich die Farm mit einer extra ausgesuchten Söldner-Spezialeinheit unter dem Befehl von Colonel Bingham umstellt.

Denn sein Ziel ist es, endlich einen wahrhaftigen Vampir zur Strecke zu bringen und damit endlich auch mal sein Ansehen beim Vatikan zu steigern.

  • Eat Locals - Rate, wer zum Essen kommt
  • Autor: Danny King
  • ISBN: 978-3-95835-307-7
  • Taschenbuch ca. 324 Seiten
  • Luzifer Verlag
  • Erstveröffentlichung: Am 31. Mai 2018
"Nein, im Ernst, ich meine, das hört sich super an und so, was immer es ist ... Wale retten oder Jesus lobpreisen, oder was ihr sonst so am laufen habt", versuchte Sebastian das Motto des Abends zu erraten.“ (Eat Locals/Seite 77)

Nach dem Gruselroman von Danny King mit dem Titel „DAS HAUS DER MONSTER“, welches wohl auch durchaus zu einem Erfolg im Luzifer Verlag wurde, setzte man damals im Verlag auch gleich im Jahre 2018 mit dem Roman „EAT LOCALS - RATE WER ZUM ESSEN KOMMT“ vom Autor Danny King noch einen Roman über Vampire von ihm oben drauf.

Der britische Autor Danny King wurde übrigens 1969 in Slough, Berkshire geboren und lebt heute mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Chichester, West Sussex. Seinen ersten Roman „THE BURGLAR DIARIES“ veröffentlichte Danny King übrigens im Jahre 2001, worauf dann noch weitere Romane folgten.

Daneben schreibt Danny King allerdings auch Drehbücher für Filme, Fernsehen oder Theaterbühnen. Und so entstand auch das Drehbuch zu „REIGN OF BLOOD“, dessen Titel dann jedoch vom Regisseur Jason Flemyng in „EAT LOCALS“ geändert wurde.

Und ja, der vorliegende Roman wurde  verfilmt und ist ebenfalls äußerst sehenswert, wenn man auf Horrorfilme steht, die mit einem wirklich schwarzen, britischen Humor versehen sind.

Dabei soll zumindest das Drehbuch sogar zuerst recht düster und eher humorlos gehalten gewesen sein, bevor daraus dann doch eher eine recht gelungene Vampirkomödie wurde. Und da steht der Roman dem Ganzen auch in nichts nach. Auch hier ist der Humor ziemlich schwarz gehalten, wirkt aber gerade deshalb eben auch nicht übertrieben albern.

Und auch die Zutaten versprechen so einige wirklich witzige Momente, wenn man bedenkt, dass das Ehepaar Thatcher die Speisekarte vormals auch gerne mit menschlichen Körperteilen bereicherte, was Sebastian aber ebenso nicht direkt ins Auge springt, weil ihm eher andere Dinge durch den Kopf gehen.

Und so nimmt der Roman seine Leserschaft mit durch eine blutige wie durchaus auch actionreich Nacht, in der so ziemlich alles schief gehen kann, was man sich gemeinhin so geistig vorstellen kann.

Ein spannender wie skurriler Spaß ist der Roman in jedem Fall sowohl für Fans von blutsaugenden Vampiren als auch des schwarzen britischen Humors. Und dieser Roman ist - wie ich feststellen konnte - auch nach dem zweiten mal lesen nach längerer Zeit, durchaus auch weiterhin ein spannendes Erlebnis, eben wie ein gut gelagerter alter Rotwein.

 © by Konrad Wolfram

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