Eat Locals
Rate, wer zum Essen kommt
von Danny King
Auf der recht abgelegenen Farm der Thatchers finden sich neben einem Fuchs, der es auf die Hühner abgesehen hat, auch noch acht Vampire ein.
Zumindest sind es noch acht, denn einer spielt ein völlig falsches
Spiel, was der Zirkel der Vampire in England nun wirklich nicht ungestraft
hinnehmen kann.
Allerdings ist man sich auch untereinander nicht so wirklich warm. Jedenfalls nicht die Vampire Boniface und das Oberhaupt des Zirkels den man nur den Duke nennt.
Im Grunde geht der Streit wieder einmal darum, wie
viele Menschen die Vampire in ihrem abgesteckten Bereich und in einem
bestimmten Zeitraum aussaugen dürfen. Schließlich gibt es im Rest der Welt den
sogenannten Rat der Vampire und der bestimmt eben auch noch darüber, wie
verdeckt die jeweiligen Zirkel der Vampire in ihren Ländern vorzugehen haben.
Denn es soll ja niemand von ihrer wahren Existenz
etwas mitbekommen. Aber besonders was eben England einschließlich Schottland
und dem englischen Teil von Ireland angeht, sieht Boniface die
"Beißquoten" irgendwie recht ungerecht verteilt. Also kommt es erst
einmal wieder zur typischen Streitfrage
wie bei allen Treffen des Zirkels, welche allerdings auch nur alle
fünfzig Jahre stattfinden.
Und na ja ... da ein Vampir aus dem Zirkel wohl am Ende eben wegen seines Verhalten nicht mehr unter den Untoten weilen wird (was er zu Anfang allerdings noch nicht ahnt), bedarf es schlicht auch eines Nachfolgers, damit der Zirkel wieder über die vollen acht Vampire verfügt.
Und um die entsprechende Lücke im Zirkel wieder
auffüllen zu können, hat man die zuckersüße Vanessa auf den jungen Sebastian
Crockett angesetzt, der an diesem Abend auch auf ein erotisches Abenteuer mit
dieser sexy Maus setzt.
Und Vanessa taucht nicht nur an diesem Abend
pünktlich auf, um Sebastian abzuholen. Nein, sie spricht auch gleich noch eine
Einladung zu einem leckeren Abendessen im Kreise ihrer "Verwandten"
aus, bevor es auf die Matratze geht.
Nun hat Sebastian eigentlich auch nichts gegen ein
Essen einzuwenden, auch wenn er viel lieber mit Vanessa gleich alleine unter
einer Bettdecke zumindest eine kleine Runde "wilde Maus" spielen
würde.
Denn eigentlich weiß Sebastian ja auch noch nicht,
das Gäste bei diesem handverlesenen Treffen wirklich nicht gerne (lebend)
gesehen sind, es sei denn, sie werden hierzu als kulinarisches Highlight
mitgebracht.
Recht schnell bemerkt Sebastian an diesem Abend
jedoch, dass mit der seltsamen "Verwandtschaft" wie auch der
schnuckeligen Vanessa etwas nicht stimmt. Und das ist schon etwas Besonderes,
denn ein Schnellmerker ist Sebastian bekanntlich nicht und auch sonst ist er
geistig nicht unbedingt die hellste Leuchte im Raum.
Aber als dann, besonders wegen Boniface doch alles
schief läuft, findet sich Sebastian nicht nur auf der Todesliste der Vampire,
sondern auch recht schnell im Keller unter dem Farmhaus wieder, wo auch das
alte Ehepaar der Thatchers noch gefesselt und geknebelt auf einigen Stühlen
herumsitzt.
Doch auch hier wird sich der gutgläubige Sebastian
nicht lange ausruhen können, denn ein gewisser Larousse von der christlichen
Synode hat längst in dieser Nacht heimlich die Farm mit einer extra
ausgesuchten Söldner-Spezialeinheit unter dem Befehl von Colonel Bingham
umstellt.
Denn sein Ziel ist es, endlich einen wahrhaftigen
Vampir zur Strecke zu bringen und damit endlich auch mal sein Ansehen beim
Vatikan zu steigern.
- Eat Locals - Rate, wer zum Essen kommt
- Autor: Danny King
- ISBN: 978-3-95835-307-7
- Taschenbuch ca. 324 Seiten
- Luzifer Verlag
-
Erstveröffentlichung: Am 31. Mai 2018
"Nein, im Ernst, ich meine, das hört sich super an und so, was immer es ist ... Wale retten oder Jesus lobpreisen, oder was ihr sonst so am laufen habt", versuchte Sebastian das Motto des Abends zu erraten.“ (Eat Locals/Seite 77)
Nach dem Gruselroman von Danny
King mit dem Titel „DAS HAUS DER MONSTER“, welches wohl auch durchaus zu einem
Erfolg im Luzifer Verlag wurde, setzte man damals im Verlag auch gleich im
Jahre 2018 mit dem Roman „EAT LOCALS - RATE WER ZUM ESSEN KOMMT“ vom Autor
Danny King noch einen Roman über Vampire von ihm oben drauf.
Daneben schreibt Danny King
allerdings auch Drehbücher für Filme, Fernsehen oder Theaterbühnen. Und so
entstand auch das Drehbuch zu „REIGN OF BLOOD“, dessen Titel dann jedoch vom
Regisseur Jason Flemyng in „EAT LOCALS“ geändert wurde.
Und ja, der vorliegende Roman
wurde verfilmt und ist ebenfalls äußerst
sehenswert, wenn man auf Horrorfilme steht, die mit einem wirklich schwarzen,
britischen Humor versehen sind.
Dabei soll zumindest das
Drehbuch sogar zuerst recht düster und eher humorlos gehalten gewesen sein,
bevor daraus dann doch eher eine recht gelungene Vampirkomödie wurde. Und da
steht der Roman dem Ganzen auch in nichts nach. Auch hier ist der Humor
ziemlich schwarz gehalten, wirkt aber gerade deshalb eben auch nicht
übertrieben albern.
Und auch die Zutaten
versprechen so einige wirklich witzige Momente, wenn man bedenkt, dass das
Ehepaar Thatcher die Speisekarte vormals auch gerne mit menschlichen
Körperteilen bereicherte, was Sebastian aber ebenso nicht direkt ins Auge
springt, weil ihm eher andere Dinge durch den Kopf gehen.
Und so nimmt der Roman seine
Leserschaft mit durch eine blutige wie durchaus auch actionreich Nacht, in der
so ziemlich alles schief gehen kann, was man sich gemeinhin so geistig
vorstellen kann.
Ein spannender wie skurriler
Spaß ist der Roman in jedem Fall sowohl für Fans von blutsaugenden Vampiren als
auch des schwarzen britischen Humors. Und dieser Roman ist - wie ich
feststellen konnte - auch nach dem zweiten mal lesen nach längerer Zeit,
durchaus auch weiterhin ein spannendes Erlebnis, eben wie ein gut gelagerter
alter Rotwein.
© by Konrad Wolfram
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