John Sinclair 171
Die Hexe vom Hyde-Park
von Jason Dark (Helmut
Rellergerd)
Am „Speakers Corner“, einer Ecke im Hyde-Park, wird dem dortigen Redner Trevor Bingham von einer unbekannten Frau ein Totenkopf zu geworfen.
Nachdem der Mann von einem
magischen Blitz getroffen wird, löst sich der Bingham in Luft auf, und auch die
unbekannt Frau verschwindet.
Während Lady Sarah Goldwyn einen Spaziergang durch den Hyde-Park macht, hört sie von diesem Vorfall, und trifft dabei auf Glenda Perkins. Die beiden Frauen beschließen, sich in ein Cafe zu setzten, um dort eine Tasse Kaffee zu trinken.
Dort
taucht plötzlich erneut die unbekannte Frau auf, die sich Larissa nennt, und
wirft Glenda auch den Totenkopf zu. Woraufhin die Sekretärin ebenfalls vom Blitz getroffen
wird, und sich vor den Augen von Lady Sarah Goldwyn in Luft auflöst.
Zusammen
mit John Sinclair, der im Hyde-Park auftaucht ist, nachdem er von einem Kollegen von dem rätselhaften Verschwinden
Binghams erfahren hat, begibt sich Lady
Sarah Goldwyn in ihr Haus, um ihre Bibliothek nach dem Buch "History of
London" zu durchsuchen.
Aus
dem Buch erfahren sie, dass vor 300 Jahren eine junge Frau namens Larissa von
einen ihrer abgewiesenen Bewerber der Hexerei beschuldigt wurde, der zudem den Hexenjäger
Bingham beauftragte, sie dafür abzuurteilen.
Bingham
tauchte daraufhin bei Larissas Familie auf und tötete mit seinen beiden
Häschern Larissas Vater und ihre Mutter, die ihre Tochter beschützen wollten. Ihre
Schwester Elizabeth Perkinson, die auch anwesend war, floh, um ihren Mann um
Hilfe zu bitten.
Doch
als dieser mit einigen Männern im Hyde-Park auftaucht, war Larissa bereits tot. Daraufhin
wurden die beiden Häscher Binghams von den Männern getötet. Doch der Hexenjäger
selbst konnte fliehen.
In
der folgenden Nacht erschien die tote Larissa ihrer Schwester, und schwor ihr
und dem Hexenjäger Bingham Rache.
Währenddessen
ist Glenda Perkins von Larissa in eine andere Dimension entführt worden, der
der Vergangenheit Londons von vor 300 Jahren gleicht. Dort trifft sie auf
Trevor Bingham, den letzten Nachfahren des Hexenjägers, der Larissas erstes
Opfer wird. Doch auch Glenda soll sterben. Sie soll, wie Larissa einst, der Hexenprobe unterworfen werden.
Als
John Sinclair und die Horror-Oma dem Hyde-Park noch einmal einen Besuch
abstatten, gelangen sie nur durch einen Zufall in die fremde Dimension, wo es
dem Geisterjäger gelingt, Glenda Perkins zu retten...
- Erschienen am 12. Oktoer 1981
- Titelbild: Vicente Ballestar
-
Ein Roman mit
Lady Sarah Goldwyn
Mit "DIE HEXE VON HYDE-PARK" präsentiert der
Autor HELMUT RELLERGERD schon wieder mal eine typische Rächer-Story, die man
leider schon viel zu oft in der Serie "GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIOR"
gelesen hat.
Hinzu kommt, dass die Handlung nicht nur
mäßig spannend daherkommt, sondern auch mit einigen Ungereimtheiten zu
kämpfen hat.
Wie bei allen Rächer-Geschichten, in denen sich Geister,
Hexen, Dämonen etc. eine Rolle spielen, stelle ich mich auch bei diesem
Szenario die Frage, warum diese immer so lange warten, um sich an den
Nachfahren derer zu rächen, die sie ermordet haben.
Im „JOHN SINCLAIR“-Roman
"DIE HEXE VON HYDE-PARK" haben wir dazu noch eine kleine
Abwandlung. Larissa rächt sich nicht nur an den Nachfahren ihres Mörders,
sondern auch an der Nachfahrin ihrer Schwester Elizabeth, die zwar geflohen
ist, aber doch Hilfe geholt hat, um Larissa zu retten. Kam aber leider zu spät.
Was ihr Larissa noch heute ankreidet.
Auch nicht sehr glaubwürdig erscheint die Tatsache, dass
das Kreuz zwar auf die schwarzmagische Präsenz des Dimensionstores reagiert,
dieses aber nicht zerstört. Stattdessen wird
Lady Sarah Goldwyn von den schwarzmagischen Kräften in die fremde Dimension
gezerrt.
Aber wieso wird denn nur die Horror-Oma in die fremde
Dimension gezogen und nicht auch der Geisterjäger, der sich doch in
unmittelbarerer Nähe von ihr befindet?
"Was ist, John?«
»Mein Kreuz reagiert.«
»Was?«
»Ja, hier muß sich irgendwo ein magisches Feld befinden, das mit den Kräften des Kreuzes in Widerspruch steht. Auf jeden Fall ist es in der Nähe.«
»Dann wird es durch das Kreuz vielleicht zerstört«, vermutete die Horror-Oma.
»Das will ich nicht hoffen.« Vorsichtig ging ich weiter. Setzte langsam einen Fuß vor den anderen und spürte, dass die Intensität der Wärme zunahm.
Abermals blieb ich stehen.
Diesmal reagierte Lady Sarah. »Mein Gott, John, mir ist auf einmal so schwindlig.« Sie stützte sich auf ihren Stock und konnte sich doch nicht halten.
Blitzschnell war ich bei ihr. Da sah ich die Bescherung. Sarah Goldwyn wurde unter meinen Händen durchsichtig. Die Umrisse verschwammen, und die Horror-Oma löste sich vor meinen Augen auf."
Danach kommt dann mal wieder der "Kommissar
Zufall" zum tragen, was ebenfalls sehr konstruiert wirkt. Denn
nachdem der Geisterjäger eher ziellos nach einer Möglichkeit sucht,
ebenfalls durch das Dimensionstor zu gelangen, wird er dann plötzlich auch von
der schwarzmagischen Kraft erfasst, und die in die fremde Dimension
katapultiert.
Als einziges Highlight von "DIE HEXE VON HYDE-PARK" kann man nur Lady Sarah Goldwyn betrachten, die durch ihre resolute und bodenständige Art wenigstens etwas Abwechslung in den etwas wirren und spannungsarmen Sinclair-Roman bringt.
© by Ingo Löchel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen