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Donnerstag, 2. Januar 2025

Die Hexe vom Hyde-Park

John Sinclair 171

Die Hexe vom Hyde-Park

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Am „Speakers Corner“, einer Ecke im Hyde-Park, wird dem dortigen Redner Trevor Bingham von einer unbekannten Frau ein Totenkopf zu geworfen.

Nachdem der Mann von einem magischen Blitz getroffen wird, löst sich der Bingham in Luft auf, und auch die unbekannt Frau verschwindet.

Während Lady Sarah Goldwyn einen Spaziergang durch den Hyde-Park macht, hört sie von diesem Vorfall, und trifft dabei auf Glenda Perkins. Die beiden Frauen beschließen, sich in ein Cafe zu setzten, um dort eine Tasse Kaffee zu trinken.

Dort taucht plötzlich erneut die unbekannte Frau auf, die sich Larissa nennt, und wirft Glenda auch den Totenkopf zu. Woraufhin die  Sekretärin ebenfalls vom Blitz getroffen wird, und sich vor den Augen von Lady Sarah Goldwyn in Luft auflöst.

Zusammen mit John Sinclair, der im Hyde-Park auftaucht ist, nachdem er  von einem Kollegen  von dem rätselhaften Verschwinden Binghams  erfahren hat, begibt sich Lady Sarah Goldwyn in ihr Haus, um ihre Bibliothek nach dem Buch "History of London" zu durchsuchen.

Aus dem Buch erfahren sie, dass vor 300 Jahren eine junge Frau namens Larissa von einen ihrer abgewiesenen Bewerber der Hexerei beschuldigt wurde, der zudem den Hexenjäger Bingham beauftragte,  sie dafür abzuurteilen.

Bingham tauchte daraufhin bei Larissas Familie auf und tötete mit seinen beiden Häschern Larissas Vater und ihre Mutter, die ihre Tochter beschützen wollten. Ihre Schwester Elizabeth Perkinson, die auch anwesend war, floh, um ihren Mann um Hilfe zu bitten.

Doch als dieser mit einigen Männern im Hyde-Park auftaucht, war Larissa bereits tot. Daraufhin wurden die beiden Häscher Binghams von den Männern getötet. Doch der Hexenjäger selbst konnte fliehen.

In der folgenden Nacht erschien die tote Larissa ihrer Schwester, und schwor ihr und dem Hexenjäger Bingham Rache.

Währenddessen ist Glenda Perkins von Larissa in eine andere Dimension entführt worden, der der Vergangenheit Londons von vor 300 Jahren gleicht. Dort trifft sie auf Trevor Bingham, den letzten Nachfahren des Hexenjägers, der Larissas erstes Opfer wird. Doch auch Glenda soll sterben. Sie soll, wie Larissa einst,  der Hexenprobe unterworfen werden.

Als John Sinclair und die Horror-Oma dem Hyde-Park noch einmal einen Besuch abstatten, gelangen sie nur durch einen Zufall in die fremde Dimension, wo es dem Geisterjäger gelingt, Glenda Perkins zu retten...

  • Erschienen am  12. Oktoer 1981
  • Titelbild: Vicente Ballestar
  • Ein Roman mit Lady Sarah Goldwyn

Mit "DIE HEXE VON HYDE-PARK" präsentiert der Autor HELMUT RELLERGERD schon wieder mal eine typische Rächer-Story, die man leider schon viel zu oft in der Serie "GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIOR" gelesen hat.

Hinzu kommt, dass die Handlung nicht  nur  mäßig spannend daherkommt, sondern auch mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen hat.

Wie bei allen Rächer-Geschichten, in denen sich Geister, Hexen, Dämonen etc. eine Rolle spielen, stelle ich mich auch bei diesem Szenario die Frage, warum diese immer so lange warten, um sich an den Nachfahren derer zu rächen, die sie ermordet haben.

Im „JOHN SINCLAIR“-Roman  "DIE HEXE VON HYDE-PARK" haben wir dazu noch eine kleine Abwandlung. Larissa rächt sich nicht nur an den Nachfahren ihres Mörders, sondern auch an der Nachfahrin ihrer Schwester Elizabeth, die zwar geflohen ist, aber doch Hilfe geholt hat, um Larissa zu retten. Kam aber leider zu spät. Was ihr Larissa noch heute ankreidet.

Auch nicht sehr glaubwürdig erscheint die Tatsache, dass das Kreuz zwar auf die schwarzmagische Präsenz des Dimensionstores reagiert, dieses aber nicht zerstört.  Stattdessen wird Lady Sarah Goldwyn von den schwarzmagischen Kräften in die fremde Dimension gezerrt.

Aber wieso wird denn nur die Horror-Oma in die fremde Dimension gezogen und nicht auch der Geisterjäger, der sich doch in unmittelbarerer Nähe von ihr befindet?

"Was ist, John?«

 »Mein Kreuz reagiert.«

 »Was?«

 »Ja, hier muß sich irgendwo ein magisches Feld befinden, das mit den Kräften des Kreuzes in Widerspruch steht. Auf jeden Fall ist es in der Nähe.«

 »Dann wird es durch das Kreuz vielleicht zerstört«, vermutete die Horror-Oma.

»Das will ich nicht hoffen.« Vorsichtig ging ich weiter. Setzte langsam einen Fuß vor den anderen und spürte, dass die Intensität der Wärme zunahm.

 Abermals blieb ich stehen.

Diesmal reagierte Lady Sarah. »Mein Gott, John, mir ist auf einmal so schwindlig.« Sie stützte sich auf ihren Stock und konnte sich doch nicht halten.

Blitzschnell war ich bei ihr. Da sah ich die Bescherung. Sarah Goldwyn wurde unter meinen Händen durchsichtig. Die Umrisse verschwammen, und die Horror-Oma löste sich vor meinen Augen auf."

Danach kommt dann mal wieder der "Kommissar Zufall" zum tragen, was ebenfalls sehr konstruiert wirkt.  Denn  nachdem der Geisterjäger eher ziellos nach einer Möglichkeit sucht, ebenfalls durch das Dimensionstor zu gelangen, wird er dann plötzlich auch von der schwarzmagischen Kraft erfasst, und die in die fremde Dimension katapultiert.

Als einziges Highlight von "DIE HEXE VON HYDE-PARK"  kann man nur Lady Sarah Goldwyn betrachten, die durch ihre resolute und bodenständige Art wenigstens etwas Abwechslung in den etwas wirren und  spannungsarmen Sinclair-Roman bringt.

© by Ingo Löchel

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