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Dienstag, 5. November 2024

Alles Leid währt Ewigkeit

Hexenhammer 

Maleus Maleficarum 2

Alles Leid währt Ewigkeit

von Uwe Voehl

Charlotte de Conde wird in Lemgo mit den Sünden des Pfarrers Coctorius konfrontiert, der von der alten Bramsche zum Beischlaf verführt worden ist.

Dafür hatte sie sich in ein schönes junges Weib verwandelt und so Coctorius nicht nur einmal zur fleischlichen Sünde verleitet. 

Doch den Pfarrer macht noch eine andere Sache gewaltige Sorgen, denn dieser offensichtliche Succubus wurde sogar schwanger von ihm.

Seitens der Kirche schickte man sie daher - wie auch alle von der heiligen Inquisition als Hexen abgeurteilten schwangeren Frauen und Mädchen - an einen geheimen Ort mit dem Namen Namöd, wo diese in schändlicher Sünde gezeugten Kinder dann geboren werden sollten.

Doch nun scheint es in dem seit Jahren verlassenen Haus dieses Succubus offenbar wieder unheiliges Leben zu geben, weshalb sich Pfarrer Coctorius sich nun direkt an die Inquisitorin Charlotte de Conde wendet.

Und ja, als sie sich in der Nacht mit dem Pfarrer zu diesem Haus des Bösen aufmacht, werden sie mit dämonischen Kräften konfrontiert, die letztendlich sogar Coctorius aus dem Leben reißen.

Doch Charlotte de Conde quälen in ihren Träumen auch noch andere dunkle Bilder von weinenden, wie darüber hinaus vom leibhaftigen Bösen selbst gepeinigten Kindern.

Doch weiß Charlotte noch nicht den Hintergund dieser verstörenden Träume zu ergründen, welche sich ständig wiederholen. Seltsam hieran ist allerdings auch, dass sie auf einem dieser Bilder einen weinenden Knaben zu erkennen glaubt, dessen Gesichtszüge große Ähnlichkeiten mit ihren eigenen aufweist.

Doch Zeit hat Charlotte nicht, diese Albträume und ihren möglichen Inhalt zu überdenken, denn schon eilt ein junger Bote heran, der ihr eine wichtige Botschaft des Großinquisitors Heinrich Institoris überbringt, welcher zur Zeit im Kloster von Dalheim weilt.

  • Hexenhammer: Alles Leid währt Ewigkeit
  • Ein Roman von Uwe Voehl
  • Taschenbuch-Spin-off zur Serie Dorian Hunter
  • Seitenanzahl: 234
  • Erschinen am 02. Oktober 2020

„Olivaro drehte das Zahnrad einen Zacken weiter, sodass die Frau noch stärker wimmerte. Er schüttelte bedauernd den Kopf. "Und dabei hat sich der Graf von Harzburg solche Mühe gegeben, ein besonders schönes Weib für Euch zu erjagen."

Abermals betrachtet Asmodi das glühende Eisen. "Vielleicht würde es mir Vergnügen bereiten, ihm das Eisen in den Hintern zu schieben. Oder euch, von Gilding."  (Hexenhammer Band 2, "Alles Leid währt Ewigkeit"/Seite 134 bis 135)

Autor des zweiten Spin-off-Taschenbuch zur Romanreihe „DORIAN HUNTER“ (sowie „DAS HAUS ZAMIS“) war auch hier wieder niemand geringerer als Uwe Voehl, der wirklich schon alleine durch den Satzaufbau ein begnadetes Händchen dafür hat, seine Leserschaft direkt in eine dunkle und auch sehr raue Zeit der Menschheit zu entführen, in der man neben Aberglaube und Dämonen auch auf Räuber oder anderes Gesindel stoßen konnte.

Und Uwe Voehl weiß zudem auch schon auf den ersten Seiten wieder auch eine mehr als recht schaurige Atmosphäre aufzubauen. Was den Kampf gegen das Böse und die Mitgleider der schwarzen Familie betrifft, so holt Voehl nicht nur einmal weit aus, um uns in verstörende wie erschreckende Auseinandersetzungen mit den Dämonen zu stürzen.

Und gerade was genau diese Schilderungen eines wirklich dunklen Zeitalters betrifft, wie auch der dunklen Phantastik entsprechenden unheiligen Einflüsse der höllischen Kreaturen, fährt Voehl hier wirklich ein ganz großes Kino auf. Das hat was und weiß konsequent an die Seiten zu fesseln.

Was das Cover angeht, so hatten mich damals allerdings die dargestellten Werwölfe hier allerdings ein ganz klein abgeschreckt gehabt. War ich doch wirklich nie ein wirklich ausgemachter Fan sogenannter Werwesen wie eben dem klassischen Werwolf seitens der Schauerliteratur.

Doch konnte mich dies schon nach eben den ersten zehn Seiten wirklich nicht mehr abschrecken, da der Autor Uwe Voehl wirklich in Sachen Horror in Verbindung mit der Spätantike keinen wirklichen Raum für Langeweile mehr lässt.

Gegenüber den Taschenbüchern der Serien „DORIAN HUNTER“ oder „DAS HAUS ZAMIS“, in denen pro Band ja zwei oder auch mal drei Einzelromane in einem Taschenbuch veröffentlicht werden (die jeweiligen Romane im Band haben dann in etwa Heftroman-Umfang), handelt es sich bei den Taschenbüchern des Spin-off „HEXENHAMMER“ jedoch jeweils um eine einzige, in sich dann auch abgeschlossene Handlung, deren Ende natürlich trotzdem noch Tür und Tor offen hält, um auch weitere  Fortsetzungen zumindest zu ermöglichen.

Und müsste ich hier nun eine Unterscheidung in der Bewertung zwischen dem ersten und dem zweiten Band des Spin-off „HEXENHAMMER“ vorlegen, so ist Band 1. mit dem Titel „DIE INQUISITORIN“ schon auf einem recht hohem Niveau angesiedelt, was Uwe Voehl dann mit Band 2. unter dem Titel „ALLES LEID WHRT EWIGKEIT“  meiner persönlichen Einschätzung nach  auch noch einmal wesentlich toppen konnte.

© by Konrad Wolfram

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