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Sonntag, 10. März 2024

Knochensaat

John Sinclair Band 71

Knochensaat

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Kommissar Will Mallmann  macht in Waldeck, einem Ort im Bayerischen Wald, Urlaub, wo er die Lehrerin Karin Becker kennerlernt.

Bei einem Spaziergang kommen die beiden bei einem ganze bestimmten Felsen vorbei, der von den Einwohnern des Ortes gemieden wird und als verflucht gilt. Plötzlich taucht ein Skelett auf, das in dem ominösen Felsen verschwindet.

Als sie zum Dorf zurückkehren, herrscht dort Aufruhr. Denn auch der Küster und Totengräber Fred Spatzek hatten eine unheimliche Begegnung mit einem Skelett.  

Nach dem Gespräch mit Spatzek, verständigt Mallmann seinen Freund John Sinclair in London. Während sich der Geisterjäger nach Deutschland aufmacht, untersucht der Kommissar zusammen mit dem Pfarrer des Ortes das Beinhaus unter der Kirche, wo das Skelett aufgetaucht ist.

Erst entdecken sie nichts, bis sich der Geist von Albertus Krogmann kurz zu Wort meldet.

Nach der Begegnung mit dem Geist, geht Mallmann zusammen mit Karin in die Kirche, wo der Pfarrer ihnen erzählt, dass Krogmann als Magister der Inquisition während des Dreißigjährigen Krieges schlimm gewütet hat und schließlich von den Schweden getötet wurde. Nach der Sage soll die Seele von Krogmann aber keine Ruhe gefunden haben und soll  in den Gemäuern des Beinhauses gefangen sein.

Als John Sinclair Waldeck erreicht, wird der Ort angegriffen. Alle außer dem Geisterjäger und dem Pfarrer werden ausgeschaltet, die von ihren Kreuzen geschützt wurden, und befinden sich im dämonischen Tiefschlaf.

Der Geisterjäger begibt sich zusammen mit dem Pfarrer ins Beinhaus, wo Albertus Krogmann von der dämonischen Macht zu neuem Leben erweckt wurde. Dort kommt es zum Kampf mit einigen Skeletten, die John Sinclair zusammen mit dem  Pfarrer vernichten kann.

Die beiden Männer nehmen danach die Verfolgung weitere Skelette auf, die einige Einwohner des Ortes verschleppen wollen, und vernichten sie ebenfalls.

Doch Sinclair und der Pfarrer haben die Rechnung ohne Krogmann gemacht, der Mallmann und Karin in seine Gewalt gebracht hat…

  • Erschienen am 13. November 1979
  • Titelbild: Vicente Ballestar
  • Ein Roman mit Kommissar Mallmann
  • Karin Becker gibt ihr Debüt

Mit „KNOCHENSAAT“ präsentiert der Autor HELMUT RELLERGERD leider einen etwas gewöhnungsbedürftigen Sinclair-Roman, der zur Hälfte ganz im Zeichen von Will Mallmann steht, was durchaus eine positive Abwechslung von dem sonstigen Sinclair-Allerlei ist.

Erst ab der zweiten Hälfte des Heftes ist der Geisterjäger mit von der Partie, als er in Waldeck ankommt. Danach überschlagen sich die Ereignisse.

Ein Highlight ist der Roman trotzdem nicht, gerade weil er ab der zweiten Hälfte viel zu viel Potential verschenkt.

Denn das interessante Thema um den  außerirdischen Dämon kommt nie richtig zur Geltung, zumal er ziemlich oberflächlich und nichtssagend erst am Ende des Romans von Helmut Rellergerd präsentiert wird. Zudem lässt der Roman viele Fragen offen, die überhaupt nicht beantwortet werden.

Was hat es nun wirklich mit dem ominösen Felsen auf sich? Was befindet sich im Inneren des Felsens? Was hat es mit den mysteriösen Experimenten des Außerirdischen auf sich?

Um nur einige Fragen zu nennen.

So wird das Potential um den außerirdischen Dämon überhaupt nicht genutzt und verpufft ins Leere, auch weil  die Geschichte ab der zweiten Hälfte des Romans mal wieder viel zu schnell abgehandelt wird.

Sinclair wird von seinen Gegner gefangen genommen, zum Felsen gebracht und dort gelingt es ihm schwuppdiwupp sie zu vernichten. Was nicht nur viel zu überstürzt, sondern auch mal wieder sehr unrealistisch wirkt.

Hier wäre ein Zweiteiler sinnvoller gewesen, um das Thema um den außerirdischen Dämon wenigstens ansatzweise gerecht zu werden.

Positiv ist dagegen die kämpferische Figur des Pfarrers Kroger zu nennen, der zusammen mit dem Geisterjäger den Kampf gegen das Böse aufnimmt, und der Abwechslung in den Roman „KNOCHENSAAT“ bringt.

© by Ingo Löchel

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