Gespenster Krim Band 125
Das letzte Wort
von Michaela Froelian
Der
Roman beginnt in der Neusser Landstraße, gut zwanzig Minuten von der Kölner
City entfernt, wo es ein altes Gemäuer gibt, welches verrufen ist, wegen so
manchen seltsamen Vorkommnissen, die
sich nicht unbedingt mit logischem Verständnis erklären lassen.
Und manchmal versuchen manche Mitmenschen auch, mit aller Gewalt die Aufmerksamkeit auf dieses Gemäuer zu lenken, welches fasst nur noch eine Ruine darstellt.
So auch an diesem Tag, wo man per Telefon behauptet, eben dieses Gemäuer würde gerade lichterloh brennen und es gäbe sogar Tote zu beklagen.
Dabei
hat der Anrufer natürlich seinen Namen nicht genannt und der Einsatz der
Feuerwehr ist fasst auch für die Katz, hätte man da nicht einen seltsam
verstörten alten Mann mit grauen langen Haaren, einem blauen Hemd und einer
braunen Cordhose aufgefunden, der sogar aggressiv wird, wenn man ihn ins
Kankenhaus bringen will.
Und
als Kommissar Frank Ebert alleine versucht, mit dem offensichtlich verstörten
Mann zu reden, gibt dieser plötzlich mit
den Worten, er solle bis zum letzten Wort lesen, oder es würde immer weiter
gehen, eine eher kryptische Antwort.
Doch
was der Alte damit genau gemeint hatte, bleibt für Kommissar Ebert auch
weiterhin ein Rätsel, denn der Alte scheint danach direkt vor seinen Augen wie
unter einer großen Hitze aus seinem inneren zu verschmoren, bis das kurz darauf
nur noch Asche übrig bleibt. War dies etwa eine seltsame Form einer spontanen
Selbstentzündung? Und was ist das für ein seltsames Buch, welches Ebert
plötzlich vorfindet?
Offenbar
einige Zeit vor diesem verstörenden Ereignis werden die Gewinner eines
Schreibwettbewerbs mit einem schwarzen Van in ein abgelegenes Haus in Köln
eingeladen, welches im ersten Augenblick eher wie eine Ruine wirkt. Aber eben
seltsamer Weise nur auf den ersten Blick.
Und
hier sollen die Gewinner über das Wochenende nicht nur für ihre eingesandten
Gruselromane belohnt werden. Vielmehr sollen hier ihre drei Geschichten
zusammengeführt und dann auch noch in einem Kurzfilm verewigt werden. Unter den
Gewinnern befinden sich das ältere Paar
Paul und Hilde Obermann, die Brüder Eddie und Dirk Müller und das junge
Pärchen Tim und Emma.
Und
alle haben mehr oder weniger eine Geschichte als Crossover mit ihren
Lieblingshelden JOHN SINCLAIR, PROFESSOR ZAMIRRA und MADDRAX aus dem
Romanheftchen verfasst.
Das
sich allerdings ihr Fahrer, ein älterer Mann mit langem grauen Haar, einem
blauen Hemd und brauner Cordhose mit Namen Jasper Klinger, mit einem seltsam
stechendem Blick und einem hinterlistigen Lächeln, eher recht seltsam verhält,
fällt ihnen bisher noch nicht wirklich auf. Ein ganz böser Fehler, denn bald
wird nichts mehr so sein, wie es im ersten Augenblick erscheint. Und diese
Erkenntnis könnte sogar tödlich sein.
Und
dann freuen sich die Gewinner des Schreibwettbewerb auch noch, als sie vor dem
Gebäude an einem Fenster zwei Schauspieler sehen können, die genauso aussehen,
wie eben ihre Lieblingshelden aus den Gruselheftchen ... Professor Zamorra und
John Sinclair.
Nur
... es sind keine Schauspieler, sondern die echten Helden, die sich plötzlich
in einem Gebäude befinden, welches offenbar weder in ihren Univerum noch in
ihrer Zeitebene liegt. Als dann auch noch im Gebäude ein Angriff von
rattenähnlichen Tarazen erfolgt, bei der dann Dirk Müller auf grausame Weise
ums Leben kommt, taucht auch noch Matthew Drax auf, den man eigentlich auch
kurz Maddrax nennt.
Doch
warum befinden sich die Fans von Heftromanen plötzlich mit ihren Helden im
Kampf gegen das Böse, welcher sich in einem Haus abspielt, dass real betrachtet
eigentlich nur noch eine Ruine ist.
Und
wer ist der Alte mit Namen Jasper Klinger, der oftmal auch in der Nähe einer
seltsamen Kreatur gesehen wird, die bandagiert wie eine Mumie ist, kein Gesicht
zu haben scheint, dafür aber gefährliche Klauen, dessen Haut von einem Reptil
stammen könnten. Und was ist das letzte Wort, um das sich hier alles zu drehen
scheint?
Befinden
sich die Helden und ihre größten Fans etwa in einem völlig anderen Universum
oder einer fremden Dimension, oder sind sie vielleicht selbst nur Teil eines
Roman, den Kommissar Ebert in der Ruine zu lesen begonnen hat?
- Erschienen am 25. Juli 2023
-
Neuer
Roman
„Kommissar Ebert wurde vom Grauen gepackt, als aus der Kleidung des Alten ohne jede Vorwarnung kleine Rauchfäden emporkräuselten. Nur ein leises Knistern war zu hören. Der Mann bewegte sich keinen Millimeter. Dann wurde es noch merkwürdiger, und Frank Ebert glaubte, den Verstand zu verlieren.“ (Gespenster-Krimi/Band 125: "Das letzte Wort"/Seite 4)
Tja, und der Rezensent dieses Gespenster-Krimi fragte
sich spätestens nach den ersten ca. 30 Seiten, was uns die Autorin Michaela
Froelian hier eigentlich ans lesende Herz legen möchte. Etwa das sie selbst ein
großer Fan der Serien „JOHN SINCLAIR“, „PROFESSOR ZAMORRA“ und „MADDRAX“ ist?
Oder das sie die Fans dieser Romanheftchen mal ordentlich wie spannend aufs
Glatteis führen möchte?
Ich glaube, die Antwort liegt wohl eher irgendwo dort
draußen in der Unendlichkeit, oder eben noch viel weiter. Und ich bin da jetzt
ehrlich, mich verwirrte die Handlung zu Beginn eher, als das bei mir eine
gewisse Spannung aufkommen wollte.
Denn die einzige Konstante, die ich hier wirklich
feststellen konnte, war bis zu Hälfte des Romans eigentlich nur der seltsame
alte Mann mit dem langen grauen Haar, dem blauen Hemd und der braunen Cordhose,
der nebenbei auch auf den Namen Jasper Klinger hört und irgendwie für mich bald
eine leichte Ähnlichkeit mit dem Cryptkeeper (aus „GESCHICHTEN AUS DER GRUFT“)
hatte.
Was ich zu dem Roman auch noch spontan sagen kann, ist,
dass hier das Cover durchaus zum Inhalt des Roman mal gut passt, auch wenn es
nicht gerade recht interessant auf mich wirkt. Ein Kaufanreiz wäre das Cover
für mich jedenfalls nicht, hätte dieser Roman im Laden in der Auslage gelegen,
wo allerdings die Romane der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ bei uns nicht zu finden
sind.
Denn wenn ich den aktuellen Roman abhole, holt mein
Dealer für den leichten Lesestoff (also Heftromane), dieses speziell für mich
bestellte Heftchen aus einer Schublade unter dem Verkaufstresen.
Das bei Zamorra Merlins Stern zu Beginn nicht bei dem
bandagierten Monster ohne Gesicht funktionierte, fand ich allerdings schon mal
Klasse. Und auch John Sinclair hatte irgendetwas positives bei seinem Auftritt,
was ihm selbst sein Schöpfer Helmut Rellergerd (Jason Dark) so früher kaum
einmal so gut angedeihen lassen konnte.
Allerdings machte die Handlung bei mir persönlich bald
den Eindruck als wäre hier eine Verschmelzung von „UND TÄGLICH GRÜSST DAS
MURMELTIER“ mit „ALICE IM WUNDERLAND“ vorgenommen worden, welche sich mit jeder
weiteren Seite einer Kernschmelze näherte.
Aber gut, für die Fans der betreffenden Helden und ihren
Romanserien mit einem gewissen Gruseleinschlag aus dem Bastei Verlag, dürfte
gerade dieser Roman ein ganz "besonderes Schmankerl" sein, wie die
Bajuwaren am Weißwurstäquator es vielleicht ausdrücken würden.
Aber leider muss ich gestehen, dass ich spätestens so ab
Seite 25 auch angefangen hatte, so manche der zwei Textspalten pro Seite nur
noch grob querzulesen. Die Spannung nahm bei mir jedenfalls in dem Augenblick
bereits rasant ab, als auf Seite 10 plötzlich im nächsten Kapitel die Namen
"Suko" und "Bill" auftauchten.
Denn sofort ging mir durch den Kopf, ob es sich hier
eventuell um einen heimlichen John Sinclair Roman handeln könnte. Und genau der
stellte sich ja dann, zu meinem Schrecken, auch auf Seite 11 selbst vor.
Als man dann auch noch kurz darauf den guten Prof.
Zamorra aus seinem Chateau Montagne wie ein Kaninchen aus dem Hut zauberte,
sank mein Interesse am Roman leider noch ein weiteres Stück tiefer. Da machte
dann der Kometenheld aus der Zukunft mit dem Spitznamen Maddrax den Kohl auch
nicht mehr wirklich fett.
Aber das liegt wohl eher daran, dass ich eben auch nicht
zu den eingeschworenen Fans der jeweiligen Heftromanreihen zähle und ich mich
dieser Helden eher annehme, wenn sie eben nicht nach dem üblichen Schema (und
erst recht, wie bei John Sinclair, nicht von Helmut Rellergerd/Jason Dark)
präsentiert werden.
Mein Fazit
Auch wenn ich jetzt gerade zu diesem „GESPENSTER-KRIMI“ der Autorin Michaela Froelian irgendwie alles andere als in Jubel ausbrechen kann, so bedeutet dies nicht, dass sie nicht packend schreiben könnte.
Ganz im Gegenteil. Ihr Schreibstil hatte mir eigentlich
sogar sehr positiv zugesagt und mit einem etwas anderen Thema und ohne die
literarischen Helden-Lümmel der Bastei-Gruselromane, dürfte sie mich durchaus
auch packen können.
Was mich persönlich nämlich gerade bei diesem Roman
heruntergezogen hatte, war eben das Auftauchen der Helden, die eh schon ihre eigenen
Romanreihen haben. Da muss ich sie nicht auch noch in einem Einzelroman im „GESPENSTER-KRIMI“
um die Ohren gehauen bekommen.
Aber zumindest einmal könnte ich hier ja mal ein kleines
Auge zudrücken, auch wenn ich in diesem Fall wohl nicht die richtige Adresse
bin, um hierbei eben noch in ein begeistertes Lob auszubrechen.
Zudem stellte ich mir als Leser bei der Handlung auch
immer wieder die Frage, womit ich es denn hier nun wirklich zu tun hatte?
Allerdings muss man daher dann eben doch bis zur letzten Seite (oder speziell
hier zumindest bis Seite 58 dran bleiben), um einen wirklich positiven
Durchblick zu erlangen.
Aber keine Angst, der Roman selbst geht natürlich
trotzdem bis zur Seite 63, wie sich das für einen Heftroman gehört. Zumindest
sollte man sich aber darauf einstellen, dass die besagten Helden der anderen
Bastei-Heftromanserien hier nicht so locker sich dem Bösen stellen können, wie
sie es sonst so zu tun pflegen und wo der Fan natürlich jedesmal schon zu
Beginn weiß, dass seinem "Liebling" natürlich nie der letzte Stöpsel
des Lebens gezogen werden wird.
Für die beinharten Fans der Serien „PROFESSOR ZAMORRA“, „JOHN
SINCLAIR“ oder „MADDRAX“ dürfte diese Romanhandlung der Autorin Michaela
Froelian daher sicherlich ein kleines Leckerchen darstellen, weshalb ich ihn
daher auch genau diesem Kreis von Fans auch durchaus empfehlen möchte.
Für mich ist
dieser Roman allerdings gerade mit dieser Thematik und dem Crossover der
Bastei-Heldenbande wirklich nichts gewesen, wovon ich mich nicht mehr lösen
könnte. Aber nicht jede Geschichte muss mir ja persönlich auch gefallen müssen.
In dem Sinne dürfte "mein letztes Wort" zu dieser Rezension des
vorliegenden „GESPENSTER-KRIMI“ auch einfach nur ein schlichtes
"Ende" sein.
© by Konrad Wolfram
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