Gespenster Krimi Band 178
Das Haus der Verdammten (Tony Ballard 15)
von A. F. Morland (Friedrich Tenkrat)
Tony Ballard bekommt vom Antiquitätenhändler A. F. Mabb, bei dem er Stammkunde ist, einen venezianischer Spiegel geschenkt, der gefährliche Eigenschaften besitzt, die nur bei Vollmond zum Vorschein kommen.
Kurz danach bittet Tucker Peckinpah Tony Ballard, seinem Freund Nelson Wise zu helfen, der wegen eines Bauprojektes Probleme bekommen hat. Denn die Mieter eines bestimmten Hauses, das abgerissen werden soll, weigern sich beharrlich auszuziehen.
Nach einigen Todesfällen hat Wise zudem mehrere Drohanrufe bekommen, die darauf hindeuten, dass dämonische Kräfte im Spiel sind.
Um mehr darüber in Erfahrung zu bringen, zieht er in eine Pension, die Ina Dysart und ihrem Mann Charles gehört.
Während seiner weiteren Ermittlungen wird Tony Ballard von dem mordenden Geist von Oliver Blenford angegriffen …
- Erschienen am 8. Februar 1978
- Titelbild: Vicente Ballestar
Mit „DAS HAUS DER VERDAMMTEN“ präsentiert der Autor FRIEDRICH TENKRAT einen nicht gerade sehr unterhaltsamen, dafür aber einen etwas zu langatmig geschriebenen „TONY BALLARD“-Roman, der erst ab dem zweiten Drittel nach und nach in die Gänge kommt.
Denn im ersten Drittel liegt der Fokus komplett auf der Vorgeschichte, was einen dazu bewegt, dieses eher unwichtige Szenario zu überlesen und bis zum Erscheinen von Tony Ballard vorzublättern.
Aber auch danach wird die sehr dünne Handlung des Romans „DAS HAUS DER VERDAMMTEN“ immer wieder von Nebenhandlungen unterbrochen, so dass Tony Ballard im Roman nicht sehr viel zu tun bekommt, weil er darin auch nicht so oft in Erscheinung tritt.
Hinzu kommt, dass der „TONY BALLARD“-Roman auch mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen hat. Allein aus der Tatsache, dass ein Telefonhörer kalt ist, schließt der Privatdetektiv, dass dämonische Kräfte am Werk sind.
„Ein kalter Hörer! Eine Spielart der Dämonen. Sie haben viele Tricks auf Lager. Es gibt fast nichts, was sie nicht können. Möglicherweise hatte der Anrufer die Absicht, Wise mit dieser Kälte zusätzlich zu erschrecken“
Und auch die Vernichtung des Geistes von Oliver Blenford am Ende des Romans wirkt nicht sehr überzeugend. Denn wie kann ein Geist mit einem magischen Spiegel vernichtet werden, wenn er doch kein Spiegelbild hat?
Dem Autor FRIEDRICH TENKRAT ist dieser Gedanke anscheinend auch gekommen und kommt dabei zur nachfolgenden Lösung, die mich aber trotzdem nicht überzeugt hat.
„Der magische Spiegel fing Blenfords Gestalt ein. Normalerweise haben Geister und Dämonen kein Spiegelbild, aber in diesem Fall handelte es sich um keinen gewöhnlichen Spiegel.
Sofort entstand ein mörderischere Sog. Eine tödliche Anziehungskraft wirkte auf Oliver Blenford. Er riß die brennenden Augen bestürzt auf und fing gellend zu schreien an. Er stemmte die Beine fest auf den Boden, doch der Todessog des Spiegels war stärker als er.“
© by Ingo Löchel
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