Ingo Löchel: Frau Benedict, können Sie den Lesern kurz etwas über Ihre Person erzählen?
A. W. Benedict: Ich gehöre als Autorin zu den Späteinsteigern. Ich habe in der Werbebranche als Schaufensterdesignerin begonnen. Ich bin 1956 geboren und mein großer Traum war es Kinderbücher zu illustrieren. Geschichten waberten immer schon durch meine Gedanken. Ich hatte eine wunderbare Kindheit und irgendwie immer schon zu viel Fantasie.
Mein erstes Buch erschien 2015. Zwei Jahre davor hatten meine zwei Söhne gemeint, ich hätte ihnen immer so tolle Geschichten erzählt. Warum diese Stories nicht aufschreiben. Gesagt-getan. Seltsamerweise fand ich schnell einen Verlag, vielleicht hätte mich das warnen sollen.
Nach der Insolvenz des Verlages verschwand der Verleger mit den Tantiemen seiner Autoren. Aber es gab da ja noch das Selfpublishing. Nun bin ich Mitglied im Verband der Selfpublisher und bringe meine Bücher selbst heraus. Ich lebe mit meinem Mann in Magdeburg und habe, wie schon erwähnt zwei Söhne, die mich unglaublich unterstützen.
Ingo Löchel: 2018 erschien Ihr Debüt-Roman "Mord auf Parsley Manor". Wie kam es zur Veröffentlichung Ihres Kriminalromans?
A. W. Benedict: Das ist eine gute Frage. Als der erste Roman um den Butler Beanstock fertig war, habe ich versucht, Verlage zu interessieren. Es gab keine Resonanz, also habe ich mir eine andere Plattform gesucht.
Ich entschied mich für den Anbieter BoD. Nach zwei Jahren waren über 20.000 Beanstock - Bücherbei meinen Lesern. Das kann ich bis heute nicht so richtig fassen. Mittlerweile verkaufe ich meine Taschenbücher auch selbst. Unter awbenedict.de/shop können Leser ein signiertes Exemplar ergattern.
Ingo Löchel: Worum geht es in dem Kriminalroman "Mord auf Parsley Manor"?
A. W. Benedict: Agatha Christie, die ich sehr verehre, sagte einmal „Alle Verfehlungen werfen lange Schatten“ und genau damit beschäftigt sich das Buch. Es passiert ein Mord auf dem Stammsitz der Baronets von Parsley. Natürlich ermittelt die Polizei und versucht ihr Bestes zu geben. Aber irgendwie hat der Butler auf Parsley Manor das Gefühl, selbst handeln zu müssen. Er wollte schon immer in einem Kriminalfall ermitteln und liebt Detektivgeschichten.
Natürlich bleibt es nicht bei dem einen Todesfall, wie wir das ja so von den englischen Krimis kennen. Dieses Mal trifft es ein Mitglied des Hauses. Beanstock ermittelt und findet Hinweise auf eine Verschwörung, die bis tief in die Vergangenheit zurückreicht.
Ein paar Jahre vor diesen Ereignissen, waren Spione aufgeflogen. In Cambridge kam man einigen Studenten auf die Spur, die für Moskau unterwegs waren. Das ist die wahre Begebenheit, die ich in meinem Buch übernommen habe. Einer dieser Herren, mit der Lizenz zum Töten, arbeitete sogar für die BBC. Das habe ich dann noch einmal im dem zweiten Beanstock „Das Gänseblümchenkomplott“ kurz angerissen.
Ingo Löchel: Wie lange haben Sie an Ihrem Debüt-Roman geschrieben?
A. W. Benedict: An dem Beanstock – Mord auf Parsley Manor habe ich ungefähr ein halbes Jahr geschrieben. Ein nicht zu unterschätzendes Detail sind die Recherchen im Vorfeld. Ich versuche ausgiebig zu recherchieren und das kostet viel Zeit, die ich mir aber gern nehme, da es so wichtig ist, authentisch zu bleiben. Der erste Peter Scott, was eigentlich mein erstes Buch war, hat über ein Jahr gedauert.
Ingo Löchel: Wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Buch?
A. W. Benedict: Ich liebe die Geschichten von der großartigen Agatha Christie. Durch ihre Inspiration kam ich zum Kriminalroman. Außerdem mag ich Großbritannien. Ich liebe diese Atmosphäre in den kleinen gemütlichen englischen Orten und dass hinter der Fassade manchmal etwas brodelt.
Ich mag es, die adlige Gesellschaft der Insel zu begleiten und auch manchmal ihre Schrullen. Das macht sie so liebenswert. Ich hatte einfach Spaß, einmal etwas Anderes zu schreiben, als ein Jugendbuch. Das dieser Butler nun so einen Erfolg bei den Lesern hat, hätte ich mir niemals vorstellen können.
Ingo Löchel: Protagonist des Kriminalromans ist der Butler Arthur Reginald Beanstock. Wie würden sie die Figur des 'Hobbydetektivs' beschreiben?
A. W. Benedict: Arthur Reginald Beanstock, ein Mann mit Grundsätzen. Er liebt seine morgendliche Tasse Earl Grey, er mag seine Musik am Morgen, er liebt seine Butleranzüge: weißes Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Nadelstreifenhose mit Bundfalte, schwarzes Jackett, schwarze Weste.
Legere Kleidung besitzt er nicht, es erscheint ihm nicht angemessen, in irgendeiner Form leger zu wirken. Er hat Regeln aufgestellt. Im Moment sind es 41. Z.B Regel 19: Die weiblichen Angestellten gehören nicht in die Garage.
Trotzdem ist er beliebt unter den Angestellten des Hauses. Die Baronets Lady Fedora und Sir Percival verlassen sich voll und ganz auf ihn. Irgendwie gehört er zur Familie. Aber, es gibt immer ein aber, er hat auch eine weiche verständnisvolle Seite. Das war mir wichtig.
Sein Motto: „Nichts ist der perfekten Erledigung der kommenden Aufgaben zuträglicher, als eine ausgewogene morgendliche Routine.“ In seiner Freizeit vertieft er sich am liebsten in die neuesten Romane von Agatha Christie. Da die Geschichten des Butlers in den 50er Jahren spielen, kann er noch einige erwarten.
Ingo Löchel: Arbeitet Beanstock alleine oder bekommt er Hilfe bei seinen Mord-Ermittlungen?
A. W. Benedict: Auf Parsley Manor gibt es natürlich auch einen Chauffeur. Er ist Spanier und sehr beliebt bei den weiblichen Angestellten. (Darum Regel 19) Butler Beanstock ist des Öfteren mit ihm unterwegs, da Beanstock nicht fahren kann. Außerdem ist Gonzales immer gern bereit, um detektivische Ausflüge zu machen. Schon so manches
Mal war es gut, dass Beanstock einen Mann an seiner Seite hatte, der auch zulangen kann. Die Vorgeschichte des Chauffeurs findet sich in dem Teil „Beanstock – Mörder an Bord“. Ich habe versucht in jedem neuen Beanstockroman, eine Figur aus dem Haus Parsley Manor näher zu beleuchten, um ein Gefühl für die Menschen hinter den Geschichten zu bekommen.
Ingo Löchel: Arthur Reginald Beanstock arbeitet seit zwanzig Jahren als Butler beim Baronet Sir Percival Parsley. Ist der Mordfall in "Mord auf Parsley Manor". seine erste Ermittlung als Detektiv?
A. W. Benedict: Er hat schon einige Fälle gelöst. Er liebt so etwas ja. Mit einem richtigen Mordfall bekommt er es zuerst in „Mord auf Parsley Manor“ zutun. Davor waren es eher Kleinigkeiten. Da war die Geschichte mit der Flasche Burgunder, der Topfpflanze, einer Pastete und dem Füllfederhalter My Ladys. Die Dinge waren verschwunden. Dank Beanstocks Spürnase wurde der Fall geklärt.
Ingo Löchel: Nach "Mord auf Parsley Manor" erschienen bisher vier weitere Kriminalromane mit Beanstock. Am 8. Juli 2020 wurde mit "Ein Whisky zu viel" der fünfte Fall mit dem Hobbydetektiv veröffentlicht. Worum geht es darin?
A. W. Benedict: Wie bereits kurz angedeutet, versuche ich in jedem Buch, die Vergangenheit eines der Angestellten auf Parsley Manor zu beleuchten. Diesmal ist der Gärtner William Herringbone an der Reihe. Die Schatten seiner Vergangenheit, vor denen er sich in Parsley Field sicher fühlte, holen ihn nun ein.
Man erfährt im Buch, was diesen netten Gärtner, der so stolz ist auf seine Rosenzüchtung, mit einer Society in London, kindlichen Taschendieben und dem Pub Three Chattering Ducks im Nachbarort, verbindet. Ein mörderischer Rächer treibt sein Unwesen und unser Beanstock hatte einen Whisky zu viel.
Ingo Löchel: Was unterscheidet Ihrer Meinung nach Ihre Kriminalromane von anderen Werken des Genres?
A. W. Benedict: Ich denke wiederkehrende Figuren wie Beanstock und die anderen Mitglieder des Hauses und auch des Ortes Parsley Field, bringen den Leser in eine vertraute Situation mit diesen Leuten.
Je länger man die Menschen kennt, umso vertrauter und lebendiger werden sie. Genau das liebe ich auch an Büchern, die ich lese. Und ich glaube so viele Butler, vor allen nicht solche wie Beanstock, gab es noch nicht in Büchern.
Es gibt seit einiger Zeit ein wunderbares Hörbuch von Beanstocks erstem Fall. Auf der Plattform Audible findet man „Beanstock-Mord auf Parsley Manor“, gesprochen von dem wunderbaren Omid Eftekhari der Hörbuchmanufaktur Berlin. Er hat die Figuren aus meinen Büchern zum Leben erweckt.
Ingo Löchel: Am 4. Juni 2019 erschien mit "Peter Scott und die Löwen von England" der erste Band ihrer neuen Buchreihe. Worum geht es darin?
A. W. Benedict: Peter Scott, 10 Jahre alt, soll an ein College in England gehen, das Witfield College in der Nähe von London. Eigentlich ist er zu jung. Durch die guten Beziehungen seines Onkels Sam Scott, der in Edinburgh lebt, kann er in dieses Internat kommen.
Seine Eltern werden, aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeit, ein Jahr in Südamerika auf Forschungsreise sein. Bald schon geschehen seltsame Dinge in dieser Schule. Und immer spielen Löwen eine Rolle dabei.
Sein Onkel Sam, der versprochen hat, oft zu kommen, verschwindet spurlos. Peter hat eine guten Freund im College gefunden, aber ansonsten ist er allein. Während eines Schulausflugs in London läuft er davon und will sich nach Edinburgh durchschlagen, um seinen Onkel zu suchen. Das gelingt natürlich nicht so einfach. Man bestiehlt ihn und er steht mitten in der Nacht vor dem Buckingham Palast und weiß nicht weiter.
Er versteckt sich an dem riesigen Denkmal für Queen Victoria. Dort trifft er auf drei Kinder, die ihn in eine Welt mitnehmen, die er sich nie im Leben ausdenken könnte. Denkmäler, so erfährt er mit der Zeit, sind ein Eingang in die Welt unter London, Waverley. In Edinburgh lernt er Dalriada unter der Stadt kennen. Er fährt mit einem Raupenquietscher und er findet neue Freunde.
Wie soll es anders sein, es gibt einen Gegenspieler. Gotan McMorder will die Macht über die unteren Städte an sich reißen. Wenn das man gut geht. Good Luck Peter Scott.
Ingo Löchel: Die Peter-Scott-Buchreihe ist eine Jugendbuchserie, die in Richtung Fantasy geht. Ist das der einzige Unterschied zwischen ihr und der Beanstock-Buchreihe?
A. W. Benedict: Beide Reihen sind sehr unterschiedlich. Zumal Peter Scott eher in der Gegenwart spielt. Beanstocks Geschichten spielen in den 50er Jahren. Peter ist wirklich reine Fantasie, obwohl ich mich, genau wie auch bei Beanstock, sehr oft an tatsächlichen Ereignissen orientiere.
In Peters unterirdischer Welt gibt es einige Dinge, die es so wohl niemals geben kann. Zum Beispiel musste ich ja überlegen, wie die Leute dort unten ohne Sonne zurechtkommen. Und auch der Raupenquietscher, der zur Folge hatte, dass sich unter einigen Lesern ein Raupenquietscherfanclub gegründet hat, ist reine Fiction.
Ingo Löchel: Wie kamen Sie auf die Idee zur Figur des Peter Scott?
A. W Benedict: Peter Scott habe ich vor vielen Jahren meinen Söhnen vor dem zu Bett gehen erzählt. Damals hieß er aber noch nicht Peter Scott. Diesen Namen habe ich ihm später zugedacht. Dann fiel mir ein Artikel in die Hände. Man berichtete von einem Denkmal, dass zusammengebrochen war durch Wetterkapriolen.
Zur Überraschung der Leute kamen unter dem Denkmal eine Treppe und verzweigte Gänge zum Vorschein. Das war der Auslöser für die Geschichte. Jedes Denkmal ist ein geheimer Eingang in meinen Büchern und weil es in London so eine unglaubliche Menge an tollen Denkmälern gibt, habe ich die Geschichte dorthin verlegt.
Ingo Löchel: Wer sind Alan und Captain Nathan Reynolds?
A. W. Benedict: Alan Munro ist Peters bester Freund im Internat. Er ist, wie Peter auch, am Anfang eher ein Außenseiter, der nicht mit den anderen Schülern auskommt. Im Laufe der Geschichte schafft es Peter ihn aus seiner selbst gewählten Isolation zu holen. Alan ist etwas älter und hat auch einige andere Fächer. Aber er ist ein kluger Kopf.
Captain Nathan Reynolds, der gute Freund des Dekan Hornman. Haben Sie die Namensverwandtschaft erkannt? Ich bin sicher, das haben Sie. Damit oute ich mich als Fan der Serie Firefly. Um Verwicklungen zu vermeiden, habe ich den Namen des Schauspielers mit dem Namen aus der Serie verwoben.
Er kann wunderbare Vorträge halten, ist unglaublich beliebt unter den Schülern und hilft letztendlich im zweiten Teil der Reihe, eine Schneeburg zu bauen und die Schüler ins Schneeballgefecht zu führen. Ich mag diese Figur. Sie kommt selten, aber stetig.
Ingo Löchel: Am 20. November 2019 erschien mit "Peter Scott und der chinesische Drache" der zweite Scott-Roman. Können Sie den Lesern des Ingo Löchels etwas zum Inhalt des Buches verraten?
A. W. Benedict: Im zweiten Teil gibt es zu Anfang Probleme. Man erlaubt Peter noch nicht in die Untergrundstädte zurückzukehren. Trotzdem macht er sich natürlich auf den Weg. Sonst wäre das Buch am Anfang schon zu Ende. Und was wäre ein Hauptakteur ohne Action. Er will herausbekommen, wohin der Gegner Gotan McMorder verschwunden ist.
Peter weiß genau, dass Gotan nicht aufgeben wird. Seine Freunde sind wieder dabei und helfen. Ein chinesischer Drache scheint dabei eine große Rolle im Spiel um die Macht in den unteren Städten zu spielen. Es geht um Verrat, Rache und Verbrechen, eine schlimme Kombination.
Ingo Löchel: Sind weitere Romane mit Peter Scott geplant?
A. W. Benedict: Geplant ist ein dritter Teil. Ich habe bereits angefangen zu schreiben, ich weiß auch schon um was es gehen wird, aber es dauert noch. Diesmal wird die walisische unterirdische Stadt Carmarthen mit dabei sein.
Dann sind alle drei Städte dabei gewesen. Alan wird in dem Jahr das College verlassen und Peter? Lassen wir uns überraschen. Mich überrascht Peter immer wieder!
Ingo Löchel: Haben Sie literarische Vorbilder (ich dachte da zum Beispiel an Agatha Christie), die Sie bei Ihren Romanen beeinflussen bzw. beeinflusst haben?
A. W. Benedict: Sicher hat mich Agatha Christie beeinflusst. Vor allem ihr unglaubliches Wissen über Gifte und ihre Wirkungen. Ich mag die Lady of Crime aber auch, weil sie so eine beeindruckende Biografie hat. Sie hatte es ja manchmal nicht leicht im Leben.
Man kann als Autorin nicht genau sagen, wer einen Anteil hat an der schriftstellerischen Arbeit. Denn wer viele Bücher liest, wie wir, der wird auch beeinflusst. Aber jeder Autor und jede Autorin hat einen ganz eigenen Stil.
Ingo Löchel: Am 22. Oktober 2018 wurde Ihr Kinderbuch "Stormy" ebenfalls als Books on Demand veröffentlicht. Worum geht es darin?
A. W. Benedict: Stormy war eine Herzensangelegenheit. Ich hatte diese Geschichte schon so lange geplant. Ich wollte Abenteuer, einen Schatz und eine Gruppe Kinder. Fast so wie die Goonies!
Nur in meinem Buch geht es nicht um einen Piratenschatz. Eine bunte Gruppe Kinder lebt in einer Vorstadtsiedlung. Jedes der Kinder kommt aus einem anderen Umfeld und jedes Kind hat seine Eigenheiten.
Die Hauptakteurin ist Lui, eigentlich Victoria Luise, und zugleich die Erzählerin der Geschichte. Ich habe mit ihr viele Erlebnisse aus meiner Kinderzeit einfließen lassen. Darum lag mir dieses kleine Buch auch am Herzen.
Neben Lui gibt es noch Bug, Dotti, Wolle, Baba, Zuzu und Birnbaum. Birnbaum, weil er so lang ist und weil sein Nachname Birnbaum ist.Er ist der Tüftler der Gruppe, während Baba kaum etwas sagt und Dotti meist zu viel. In diese verschworene Gemeinschaft platzt Stormy hinein.
Ihr richtiger Name ist Miranda, den findet Lui zu lang und zu komisch. Da sie an dem Tag des großen Sturms in die Siedlung zog, nennt sie das Mädchen kurzerhand Stormy. Stormy ist voller Fantasie und Tatkraft.
Als dann eines Tages die geliebte alte Linde gefällt werden soll, kommen die Kinder auf die Idee, den Baum mit viel Geld zu retten. Im Wald, so eine alte Legende, soll es eine verfallene Villa geben.
Und in dieser Villa soll ein Schatz schlummern. Stormy will sofort los, aber Birnbaum ist für einen Plan. Man einigt sich und dann geht´s los. Viele Abenteuer sind zu bestehen, lustige und weniger lustige, und ein boshafter Dieb bringt die Gruppe in Lebensgefahr. Dabei spielt ein altes Tagebuch eine große Rolle. So wird dieser Sommer mit Stormy der aufregendste Feriensommer in Luis Leben.
Ingo Löchel: Alle Ihre Romane erschienen im Selfpublishing-Verfahren. Wie muss sich der Laie das vorstellen?
A. W. Benedict: Es ist schon eine wunderbare Sache, dass man seinen Traum vom eigenen Buch verwirklichen darf. Aber bevor das Buch den Markt betritt, ist viel zu bedenken.
Es beginnt immer mit einer Idee und dem Plot für das Buch. Recherchen sind sehr wichtig, vor allem, wenn man über Orte schreibt, die man noch nicht gesehen hat.
Nach vielen Stunden Schweiß, Selbstzweifeln und hämmern auf den armen Laptop, liegt das Manuskript in der Rohfassung vor. Man freut sich, das aber nicht zu früh, denn jetzt muss überarbeitet werden. Ich mache das viele Male.
Dadurch findet man Fehler in der Zeitfolge oder Namen, die man verwechselt hat. Ich verwende nicht Papyrus, sondern ganz einfach Word.
Wenn ich dann fertig bin, geht der Text an meine Korrektorin. Sie ist unglaublich wichtig. Sie schaut auch schon mal, ob eine Szene unglaubwürdig erscheint, obwohl das fast schon die Arbeit einer Lektorin wäre.
Wenn ich die Korrekturdatei zurückbekomme, wird wieder überarbeitet. Zur selben Zeit kümmere ich mich um das Cover und eventuell, wie bei Stormy und Peter Scott, um Illustrationen, die ich immer selbst mache.
Bei Beanstock gestaltet der Fotokünstler Dennis, von Wolf – Photoart, das Cover. Es gehen viele Diskussionen um das Motiv zwischen uns hin und her, bevor es steht und er an die Arbeit geht. Manchmal muss ich dafür auch eine Lizenz erwerben.
So geschehen im Fall des fünften Buches „Ein Whisky zu viel“. Da habe ich das Foto von der englischen Fotokünstlerin Charlie Dailey bekommen. Die Schrift für das Cover hat mein Sohn entwickelt. Er hat für den Beanstock und für Peter Scott die Musik geschrieben, die ich bei Lesungen abspielen kann.
Dann geht es an das Layout. Ein Manuskript in die richtige Form bringen, in das gewünschte Format und mit den Einrückungen im Text, ist nicht so einfach. Das Impressum muss in das Buch und alle Infos. Im hinteren Teil noch etwas Werbung unterbringen und dann geht es in die Druckerei.
Mithilfe einer PDF Datei von Manuskript und Cover lade ich bei dem Anbieter BoD die Daten hoch. In der Zwischenzeit ist mein anderer Sohn mit dem Marketing beschäftigt. Er ist für mich eine große Hilfe und schaltet vor dem Erscheinen des neuen Buches die Werbung.
Weiterhin sind Blogger unverzichtbar. Bevor mein Buch herauskommt, bitte ich mehrere Blogger vorab mein Buch zu lesen und gegebenenfalls eine Rezension abzugeben. Das ist eine sehr hilfreiche Zusammenarbeit. Wie man sieht, viel Arbeit, die sonst ja ein Verlag übernimmt.
Ingo Löchel: Wie ich Ihrer Seite im Internet entnehmen konnte, arbeiten Sie neben Ihrer Tätigkeit als Autorin auch als Illustratorin. Wie kam es dazu?
A. W. Benedict: Ich wollte für meine Bücher die Illustrationen selbst machen. Ich weiß, wie ein Raupenquietscher aussehen muss und ich sehe die Gesichter von Doktor Visvaldis oder dem zitronengesichtigen Doktor Eavesdropper genau vor mir. Deshalb habe ich es gewagt, in meinem ersten Buch, die Illustrationen selbst zu machen. Dann natürlich auch für den zweiten Peter Scott.
Ingo Löchel: Enthält das Kinderbuch "Stormy" auch Zeichnungen von Ihnen?
A. W. Benedict: Alle Illustrationen mache ich selbst. Auch die Covers für Stormy und Peter Scott sind aus meiner Feder. Unterstützt werde ich dabei durch meinen Sohn, der große Kenntnisse im Bereich der Schriftgestaltung hat.
Ingo Löchel: Frau Benedict , vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.
A. W. Benedict: Ich bedanke mich für die Möglichkeit, etwas über mich zu erzählen.
Meine Bücher liegen mir sehr am Herzen. Aber ich glaube, das hört man heraus. Es sind eine ganze Menge Worte geworden. Ich hoffe nicht zu viel. Liebe Grüße. Angelika W. Benedict.
Die Romane der Autorin Angelika W. Benedict
Beanstock
- Mord auf Parsley Manor (2018)
- Das Gänseblümchenkomplott (2018)
- Die Barke des Teremun (2019)
- Mörder an Bord (2019)
- Ein Whisky zu viel (2020)
- Das Haus der Lady Sherry (2020)
- Das Geheimnis von Waterhill (2021)
Peter Scott
- Peter Scott und die Löwen von England (2019)
- Peter Scott und der chinesische Drache (2019)
Kinderbuch
- Stormy (2018)
1 Kommentar:
Die Amazon-Bewertungen dieser o.g. Autorin sind überdurchschnittlich gut ...
Kommentar veröffentlichen