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Mittwoch, 13. Oktober 2021

Das Attentat

Die vier Musketiere Band 5

Das Attentat

von Uwe Erichsen

Frankreich im Jahr 1686. Louis und seinem Halbbruder Hans ist es gelungen, den englischen Gesandten Sir Thomas Landale sicher zum König von Frankreich zu geleiten. 

Denn Ludwig XIV. will mit Jakob II. von England zu einer Einigung kommen, um zu verhindern, dass die Protestanten und die Niederländer unter Führung des Hauses von Oranien immer mehr Macht bekommen.

Doch diese Einigung zwischen Frankreich und England  wollen dunkle Elemente mit allen Mitteln verhindern. Denn nachdem es den Feinden Frankreichs nicht gelungen ist, den englischen Gesandten zu entführen, um an dessen geheime Unterlagen für den König von Frankreich zu gelangen, planen sie nun einen Anschlag auf Ludwig XIV.

Während sich Marie Gabrielle und John Madison von Paris nach Evreux aufmachen, um ihren Halbbruder Louis zu unterstützen, wo sich auch ihr Halbbruder Hans von Schönau befindet, spürt Louis eine Gruppe von Attentäter unter der Führung des Comte de Vernois (einen der Mörder seines Vaters) auf, die Vorbereitungen zur Sprengung einer Brücke treffen.

Aber bevor Louis eingreifen kann, wird er niedergeschlagen. Kurze Zeit danach erwacht er gefesselt in der Nähe der Brücke, wo ein Mann mit einer Narbe im Gesicht vor ihm auftaucht, die ihm einst der Vater von Louis zugefügt hat.

Der Fremde lässt den gefesselten Louis zurück, der zusammen mit der Sprengung, dem geplanten Attentat auf den König, sterben soll...

  • Erschienen im März 1976

Mit dem Roman "DAS ATTENTAG" gibt mit UWE ERICHSEN der zweite Autor der Abenteuerserie „DIE VIER MUSKETIERE“ sein Debüt, der ähnlich wie sein Vorgänger RAINER DELFS auch einen abwechslungsreich und realistisch gestalteten Roman geschrieben hat, bei dem bis zum Ende keine Langeweile aufkommt.

Bei dem Titelbild zu "Das Attentat" ist dem Pabel Verlag allerdings ein historischer Fehler unterlaufen. Denn die Soldaten und deren Waffen, die darauf dargestellt sind, stammen nicht aus dem 17. Jahrhundert, in der die die Serie "Die vier Musketiere" spielt, sondern aus dem 18. Jahrhundert. Also viele Jahrzehnte nach der Handlung der Serie.

Ende des 17. Jahrhundert war eine sehr turbulente, komplexe und eine sehr politisch-religiös komplizierte Zeit.

Am 9. Juli 1986 formierte sich die Liga von Augsburg, ein Zusammenschluss protestantischer und katholischer Staaten gegen König Ludwig XIV. von Frankreich, der durch seine Expansionspolitik zum mächtigsten Monarchen Europas geworden war.

Mitglieder dieser Liga waren der römisch-deutsche Kaiser Leopold I., Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Karl II. von Spanien sowie Karl XI. von Schweden.

Nachdem König Karl II. am 6. Februar 1685 ohne legitime Nachkommen und Thronerben in London gestorben war, wurde sein Bruder  Jakob  neuer König von England und Irland sowie als Jakob VII. König von Schottland.

Der katholische König Jakob II. wurde am 23. April 1685 in der Westminster Abbey gekrönt.Zunächst gab es gegen den Katholiken Jakob II. wenig Widerstand unter den Anglikanern und Protestanten in England.

Doch schon kurz nach seiner Krönung musste sich der neue König von England mit der Monmouth-Rebellion des illegitimen Sohnes von Karl II., James Scott von Monmouth, auseinandersetzen, der sich selbst am 20. Juni 1685 zum König von England erklärt hatte.

Doch die Monmouth-Rebellionendete am 6. Juli 1685 mit der Niederlage der Rebellen in der Schlacht von Sedgemoor sowie mit der Hinrichtung von James Scott im Tower of London.Da Jakob II.  vorwiegend Katholiken als Führer seiner Regimenter einsetzte, geriet der König in Konflikt mit den Anglikanern und mit dem Parlament des Landes.

Die religiösen Spannungen verstärkten sich, als der König die religiösen Einschränkungen gegenüber den Katholiken in England aufheben ließ und Jakob II. damit Katholiken an die Spitze der höchsten Ämter im Königreich einsetzen konnte.

1687 setzte der König die Gesetze außer Kraft, die Katholiken, aber auch andere religiöse Gruppen in England diskriminierten.Im selben Jahr löste Jakob zudem das Parlament auf und führte weitere Reformen durch, um auch die Macht des Adels zu verringern.

Als ihm der Erzbischof von Canterbury, William Sancroft, sowie sechs andere Bischöfe jedoch eine Petition unterbreiten wollte, in der sie den König aufforderten, er solle seine Religionspolitik überdenken, ließ er die anglikanischen Geistlichen und vor Gericht stellen, die allerdings freigesprochen wurden.

Noch beunruhigender für die Anglikaner und Protestanten in England war jedoch die Tatsache, dass Königin Maria im Juni 1688 James Francis Edward einen Sohn und Erben zur Welt brachte, womit ein katholischer Thronfolger verfügbar war.

Die Geburt des Sohnes von Jakob II. sorgte dafür dass mehrere einflussreiche protestantische Adlige am 30. Juni 1688 Wilhelm III. von Oranien dazu aufforderten, mit einer Armee nach England überzusetzen, der als Vorkämpfer für die protestantische Sache galt, weil er gegen den katholischen König Ludwig XIV. von Frankreich gekämpft hatte.

Zudem war Wilhelm III. von Oranien der Schwiegersohn von Jakob II., der dessen ältestes Tochter Maria, die protestantisch erzogen worden war, 1677 geheiratet hatte

Obwohl es sich abzeichnete, das Wilhelm III. eine Invasion Englands plante, lehnte Jakob II. jedoch die Hilfe Ludwigs XIV. von Frankreich ab, auch weil der König von England glaubte, dass seine Armee der Konfrontation mit den Niederländern gewachsen sei.

Doch als der Prinz von Oranien am 5. November 1688 im Zuge der so genannten  Glorious Revolution in England anlegte, wurde Jakob II. nicht nur von allen seinen protestantischen Offizieren im Stich gelassen, sondern auch seine eigene Tochter Anne schloss sich der Invasionsstreitmacht von William und Maria an.

Am 11. Dezember 1688 versuchte Jakob aus England zu fliehen, wurde jedoch in Kent gefangen genommen.

Doch da Wilhelm III. von Oranien nicht beabsichtigte den König zum Märtyrer werden zu lassen, ließ er ihn am 23. Dezember entkommen.

Jakob wurde nach seiner Flucht aus England in Frankreich von König Ludwig XIV. empfangen, der ihm einen Palast und eine großzügige Pension anbot.

Nach der Flucht von Jakob II. berief Wilhelm von Oranien ein Parlament, das am 12. Februar 1689 entschied, dass der Fluchtversuch Jakobs am 11. Dezember 1688 eine Abdankung darstellte und der Thron dadurch frei geworden sei.

Die Krone sei dadurch auch nicht auf den Sohn Jakobs II., James Francis Edward übergegangen, stattdessen wurde Jakobs Tochter Maria zur Königin erklärt.

Sie sollte gemeinsam mit ihrem Ehemann Wilhelm III. von Oranien herrschen. Das schottische Parlament schloss sich am 11. April 1689 dieser Entscheidung an.

Im März 1689 landete Jakob jedoch mit Teilen der französischen Armee in Irland, da das irische Parlament der Absetzung Jakob II. nicht gefolgt  war und entschieden hatte, dass Jakob weiterhin König war.

Jakob II. wurde jedoch mit seinem Heer, den Jakobiten, aus Iren und Franzosen, von Wilhelm III. von Oranien mit seinem Heer (aus niederländischen Soldaten, französischen Hugenotten sowie dänischen, brandenburgischen, finnischen und Schweizer Söldnern) am 12. Juli 1690  in der Schlacht am Boyne besiegt. Nach seiner Niederlage floh König Jakob II. nach Frankreich.

Im Jahr 1688 entsandte König Ludwig XIV. von Frankreich erneut Truppen in die Pfalz, um einem Angriff der Liga von Augsburg zuvorzukommen.

Die Liga erklärte Frankreich daraufhin den Krieg, dem sich England nach der Glorreichen Revolution von 1688 ebenso anschloss.

© by Ingo Löchel

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